Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Was sind Wakame-Inhaltsstoffe? Der Energiegehalt von Wakame (roh) beträgt 45 kcal und ist damit gering. Mit 0,64 g/100g Fett ist die Alge zudem fettarm. Enthält Wakame Protein? Kohlenhydrate sind zu 9,1 g/100g , Proteine zu 3 g/100g in Wakame vorhanden. Der Salzgehalt ist mit 2215 mg/100g hoch (92,3 % des Tagesbedarfs). Nori-Blätter (3439 mg/100g) und getrocknete Kombu-Algen (7112 m/100g) weisen noch mehr Salz auf.2 Es folgen drei wichtige und in nennenswerten Mengen vorkommende Wakame-Nährstoffe.
Frische Wakame enthält mit 4200 µg/100g sehr viel Jod (Iod), getrocknet sind es ca. 16'000 µg/100g. Algen sind generell stark iodhaltig, so weisen z.B. rohe Arame-Algen 8750 µg/100g, rohe Laminaria-Algen 38'000 µg/100g und getrocknete Kombu-Algen 295'400 µg/100g auf.2 Der Wakame-Jodgehalt (sowie derjenige von anderen Algen) kann jedoch je nach Anbauregion, Lagerung und Verarbeitung deutlich variieren. Lesen Sie mehr zum Thema Jod im Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen" oder direkt im obigen Link zu Jod.
Rohe Wakame ist reich an Folat (ex Vitamin B9, B11). Der Gehalt von 196 µg/100g (98 % des Tagesbedarfs) ähnelt demjenigen von Knorpeltang (182 µg/100g), Blasentang (180 µg/100g) und Arame (180 µg/100g). Getrocknete Dulse (Lappentang) weist mit 1269 µg/100g mehr als das Sechsfache des Vitamins auf.2
Auch Mangan ist mit 1,4 mg/100g (70 % des Tagesbedarfs) in einer beachtlichen Menge vorhanden. Nori-Blätter (1,2 mg/100g) enthalten ähnlich viel. In Pinienkernen ist noch viel mehr Mangan zu finden (8,8 mg/100g).2
Ist in Wakame Omega-3 enthalten? Der Wakame-Omega-3-Gehalt beträgt laut USDA 0,002 g/100g.2
Die gesamten Inhaltsstoffe von Wakame (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Zahlreiche Studien zeigen die wichtige Rolle der Polysaccharide von Wakame (Undaria pinnatifida) für deren Nähr- und medizinischen Wert. Wakame enthält Fucoidane, die ausschliesslich in Braunalgen kommen. Sie weisen vielfältige biologische Aktivitäten auf, darunter antioxidative, fettleibigkeitshemmende, antidiabetische, anti-aging, antimikrobielle, gerinnungshemmende, blutdrucksenkende, antithrombotische, immunmodulatorische und entzündungshemmende Eigenschaften.1,3,4,5
Ergebnisse der Antikrebs-Forschung belegen eine Hemmung maligner Zellproliferation um bis zu 52 %. Besonders hydrolisierte Fucoidane zeigen krebshemmende Wirkung bei Lungen- und Magenkarziomen. Fucoidan bremst zudem die Bildung neuer Blutgefässe und verlangsamt dadurch die Ausbreitung und das Wachstum von Tumoren bei Leberkarziomen und Prostatakrebs.4 Zudem zeigen verschiedene Peptide in Wakame wirksame Aktivität gegenüber Enzymen, die den Blutdruck regulieren und eine Rolle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen.4
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von Wakame kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Wakame enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:4,20,21
- Isoprenoide: Triterpene: Steroide (Fucosterol), Saponine; Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Beta-Caroten), Xanthophylle (Zeaxanthin, Fucoxanthin, Fucoxanthinol)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (4-Hydroxybenzoesäure, Protocatechinsäure, Syringasäure), Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure, Ferulasäure); Flavonoide: Flavonole (Quercetin, Quercitrin), Flavanone (Naringenin, Naringin), Flavone (Cacticin); Tannine: Phlorotannine (Fucole, Phloroeckol, Eckole, Carmalole)
- Protease-Inhibitoren: Chlorophyll A und C
Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Wakame abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.
Studien berichten über die antioxidative Wirkung insbesondere der Steroide, Carotinoide, Phenolsäuren, Flavonoide und Phlorotannine in Wakame-Extrakten. Oxidativer Stress tritt im menschlichen Körper auf, wenn ein Ungleichgewicht zwischen der Bildung von reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), den sogenannten freien Radikalen und den körpereigenen Antioxidantien bei Stoffwechselprozessen besteht. Ein Überschuss an reaktiven Sauerstoff kann zu Zellschäden an DNA, Proteinen und Lipiden sowie an zellulären Membransystemen führen. Antioxidantien stabilisieren freie Radikale und beugen so mikrobiellen Entzündungen, Tumorbildung, Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Forschungen konzentrieren sich zunehmend auf das Auffinden natürlicher Antioxidantien, insbesondere zur Entwicklung therapeutischer oder funktioneller Lebensmittel.4
Konkret verbessern Fucoxanthin und Fucoxanthinol Entzündungen, die durch Übergewicht entstehen und akute Lungenschäden, indem sie entzündungsfördernde Signalwege hemmen.4 Phlorotannine kommen als Komplexe in den Zellwandbestandteilen von Algen vor und zeigen vielseitige bioaktive Eigenschaften vor allem in Hinblick auf ihre wundheilende Kraft. Insbesondere Eckole und Phloroeckol unterdrücken entzündungsfördernde Enzyme und hemmen dadurch Infektionen durch Bakterien wie Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa oder Escherichia coli.20
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Die Braunalge Wakame und generell Algen sind eine Quelle für das essenzielle Spurenelement Jod. Dieses spielt eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktion, denn es ist für die Synthese von Schilddrüsenhormonen erforderlich. Eine langfristige, hohe Aufnahme von Jod ist jedoch problematisch und kann zu Schilddrüsenfehlfunktionen, wie Hyperthyreose oder Hypothyreose, führen.
Die empfohlene Jodzufuhr beträgt 150 µg/Tag für Erwachsene. Der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss (Scientific Committee on Food; SCF) setzte eine tolerierbare Höchstmenge von max. 600 μg/Tag fest. Die Menge an Braunalgenbiomasse, die einer bestimmten Menge Jod entspricht, ist sehr unterschiedlich. Verarbeitungsprozesse (z.B. Trocknung) können den Jodgehalt von Braunalgen zwar erheblich reduzieren, er ist danach dennoch hoch. Die genannte tägliche Höchstmenge an Jod für Erwachsene (600 μg) ist durch die Aufnahme von 0,2 bis 11 g verarbeiteten, trockenen Braunalgen erreichbar.6 Verzehren Sie Braunalgen, inklusive Wakame, demnach nur in geringen Mengen und achten Sie beim Kauf von Algenprodukten darauf, dass der Jodgehalt und eine maximal empfohlene tägliche Verzehrmenge angegeben sind. So können Sie abschätzen, wie hoch Ihre Jodaufnahme ist, und eine zu hohe Aufnahme vermeiden. Personen mit einer Schilddrüsen-Funktionsstörung sollten auf den Verzehr von Wakame verzichten.
Für erwachsene Personen in jodarmen Gegenden (z. B. grosse Teile Europas), die kein jodiertes Salz oder andere viel Jod enthaltene Lebensmittel oder Medikamente zu sich nehmen, empfehlen wir 1 g getrocknete Wakame pro Tag im Durchschnitt. Das sind ca. 160 μg. Der gesnde Körper speichert 10-20 mg Jod, also hat Vorrat ohne Zufuhr für einige Wochen.
Algenprodukte können Spuren von Krustentieren enthalten, weshalb für Personen mit einer Krustentier-Allergie Vorsicht geboten ist.
Volksmedizin - Naturheilkunde
In der traditionellen Medizin in Asien verwendet man Wakame seit mehr als 2000 Jahren als Wirkstoff für Ödeme, Schleimausscheidung und Diurese sowie zur Entschlackung.5
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