Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Sesam in Mexiko produziert, kommt auf einen CO2-Fussabdruck von 0,63 kg CO2eq/kg (von der Produktion bis zum Hoftor - "cradle-to-gate"). Sesamsamen aus China kommen auf 0,97 kg CO2eq/kg. Beide Werte beziehen sich auf ein spezifisches Produkt.14 Gemüse hat je nach Anbaumethode einen CO2-Fussabdruck von ca. 0,1-0,5 kg CO2eq/kg.19 Der durchschnittliche CO2-Fussabdruck von pflanzlichen Lebensmitteln beträgt ca. 0,66 kg CO2eq/kg, was nur 10,7 % der CO2-Emissionen von tierischen Produkten (6,15 kg CO2eq/kg) ausmacht.18 Um den CO2-Fussabdruck kleinzuhalten, ist es am besten, tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen.20
Die dänische Klimadatenbank Concito kommt auf 5,14 kg CO2eq/kg, für geschälten Sesam. Neben der Produktion beeinflusst auch der indirekte Landverbrauch diesen Wert stark.16
Der Wasserfussabdruck von Sesamsamen beläuft sich auf insgesamt 9371 l/kg. Einen vergleichbaren durchschnittlichen Wasserfussabdruck haben Nüsse. Wobei der grösste Teil davon bei Sesam wie auch bei Nüssen das sogenannte 'grüne Wasser' ausmacht.17 Sesam braucht viel Wasser21 und ist sogar vergleichbar mit tierischen Produkten.22 Allerdings sind die Daten zum Wasserverbrauch von Sesam rar. Sesam ist eigentlich eine Kulturpflanze, die gut mit wenig Wasser auskommt; mehr Wasser ermöglicht aber einen höheren Ertrag.
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Tierschutz - Artenschutz
Sesam sieht man gemeinhin als selbst bestäubende Pflanze an, ihre Struktur und Attraktivität zeigen aber auch, dass sie Fremdbestäubung anzulocken versucht. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Rostock konnte eine Biologin in Westafrika aufzeigen, dass Wild- und Honigbienen wichtig für einen hohen Ertrag beim Sesam sind. Durch die Bestäubung können die Landwirte ihre Erträge um bis zu 60 % steigern.13 Es ist anzunehmen, dass Sesam über gute Nektar- und Pollenwerte verfügt und eine gute Bienenweide und Nahrungsquelle für Insekten darstellt.
Weltweites Vorkommen - Anbau
Ob der Schwarze Sesam nun wirklich den Ursprung oder die Urform von Sesam (Sesamum indicum) darstellt, lässt sich nicht mit Sicherheit behaupten. Auf jeden Fall ist Sesam die am längsten bekannte Ölfrucht: Im Jahr 2350 v. Chr. kultivierte man sie im ehemaligen Mesopotamien (Zweistromland). Das Ursprungsgebiet vermutet man aber im Südosten Afrikas.11 Heute findet man in diesen beiden Regionen viele wilde Sesamarten.
Zu den Hauptanbauländern von schwarzen und dunkleren Sesamsamen zählen China und Südost-Asien.12
Aufgrund der ähnlichen Form und Farbe kann man die Samen des Schwarzen Sesams (Sesamum indicum nigrum) mit dem Echten Schwarzkümmel (Nigella sativa) verwechseln. Der Geschmack ist aber sehr unterschiedlich.
Anbau - Ernte
Sesam ist eine sehr anspruchslose Pflanze und ist in der kleinstrukturierten, extensiven (vorwiegend biologischen) Landwirtschaft, z.B. in Afrika, sehr beliebt. Die einjährige, krautige Pflanze benötigt kaum Düngung und kommt mit sehr wenig Wasser aus, da sie mit ihren langen Pfahlwurzeln tief ins Erdinnere kommt.3
Ihre Wuchshöhe reicht von 10 cm bis maximal 180 cm. Die Blütenfarbe kann von weiss über hell- bis dunkelrosa reichen.
Spezielle Züchtungen haben die Ernte vor der Vollreife ermöglicht, sodass sich die Samenkapseln erst nach einer Trocknungsphase durch intensives Schütteln öffnen.
Weiterführende Informationen
Was ist Sesam? Sesamum indicum nigrum galt früher als eigene Art oder vielmehr als Ursprungsart von Sesam. Heute zählt man ihn als farbliche Varietät zu Sesam (Sesamum indicum). Sesam gehört zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae), die vorwiegend in den Tropen, Subtropen oder an trockenen Standorten verbreitet sind.
Alternative Namen
Sesam kennt man mancherorts auch als Vanglo, diese Bezeichnung ist aber äusserst selten. Auf Englisch heisst Schwarzer Sesam einfach black sesame. Die Sesamsamen nennt man auch Sesame, Gingelly, Semsem oder Benne. Auf Hindi heisst der Schwarze Sesam Kali til.1
Sonstige Anwendungen
Neben der Verwendung als Nahrungsmittel ist Sesamöl insbesondere für die Kosmetikindustrie sehr wertvoll - für diverse Kosmetika, Körpersalben und Seifen. Auch für die Mundhygiene findet Sesamöl als sogenannte 'Ölziehkur' Verwendung. Als Massageöl oder für Ölgüsse wendet man das Öl bei traditionellen indischen Massagen an.
Literaturverzeichnis - 13 Quellen
1. | Gernot-katzers-spice-pages com: Sesam (Sesamum indicum L.). |
3. | Rehm S, Espig G. Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Anbau, wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. Eugen Ulmer: Stuttgart. 1976. |
11. | Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer: Berlin, Heidelberg, New York. 1977. |
12. | Hansen R. Sesame (Sesamum indicum) seeds and oil meal. Iowa State University. USA. 2011. |
13. | Stein K, Coulibaly D et al. Bee pollination increases yield quantity and quality of cash crops in Burkina Faso, West Africa. Scientific Reports. 2017;7:17691. |
14. | Carboncloud. Schweden. Sesame. 2024. |
16. | CONCITO. The big climate database. Version 1.1. Sesame seeds, decorticated. 2024. |
17. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600. |
18. | Feng S, Lakshmanan P et al. A comprehensive continental-scale analysis of carbon footprint of food production: Comparing continents around the world. Journal of Cleaner Production. 2023;426:138939. |
19. | Pereira B de J, Cecílio Filho AB, La Scala N. Greenhouse gas emissions and carbon footprint of cucumber, tomato and lettuce production using two cropping systems. Journal of Cleaner Production. 2021;282:124517. |
20. | Barthelmie RJ. Impact of dietary meat and animal products on GHG footprints: the UK and the US. Climate. 2022;10(3):43. |
21. | Mehla MK, Kothari M et al. Assessment of water footprint for a few major crops in Banas River Basin of Rajasthan. JANS. 2022;14(4):1264–1271. |
22. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. A global assessment of the water footprint of farm animal products. Ecosystems. 2012;15(3):401–415. |
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