Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
100 g getrocknete Bananen enthalten 301 Kilokalorien (kcal). Der Anteil der Kohlenhydrate beträgt 71 %, der Zucker macht ca. 56 % und die Ballaststoffe 6,4 % aus. Proteine sind mit 3,7 % eher spärlich und Fett mit 0,58 % eigentlich nicht vorhanden. Die Nährwertangaben beziehen sich auf Produkte ohne Fett- und Zuckerzusatz.3
Der Wassergehalt von frischen Bananen liegt bei 75 % und reduziert sich durch die Trocknung auf 20 %. Beim Bananenpulver verbleiben 3 % Wasseranteil.3,19 Im Vergleich zum Frischprodukt, liegt demnach der Nährstoffgehalt in getrockneten Bananen deutlich konzentrierter vor.
Pyridoxin (Vitamin B6) ist in getrockneten Bananen mit 0,93 mg in hoher Menge vorhanden. Gleichwertige Mengen haben getrocknete Kräuter wie Petersilie oder Oregano. Auch der getrocknete Shiitake hat 0,93 mg/100g. Dieses wasserlösliche Vitamin ist wichtig für enzymatische Reaktionen und den Eiweissstoffwechsel.3
Das Makro-Element Kalium benötigt unser Körper für das Aufrechterhalten des osmotischen Drucks in den Zellen. Getrocknete Bananen beinhalten Kalium zu 1183 mg/100g. Der Gehalt ist demjenigen der oben genannten getrockneten Kräuter sehr ähnlich. Auch getrocknete Tomaten haben einen hohen Kalium-Gehalt (3427 mg/100g).3
Getrocknete Bananen haben ca. 0,83 mg Mangan pro 100 g. Getrocknete Pilze (z.B. Steinpilz) zeigen vergleichbare Werte (0,8 mg). Dieses Spurenelement ist wichtig für den Aufbau des Knorpel- und Bindegewebes. Weizenkeime enthalten mit 13 mg/100g grössere Mengen.3
Auch der Gehalt an Vitamin C (28 mg/100g) ist in getrockneten Bananen noch nennenswert. Getrocknete Kräuter haben aber teilweise einen viel höheren Wert: z.B. Rosmarin 61 mg, Bärlauch 178 mg und Korianderblätter sogar 567 mg/100g, allerdings isst man sehr wenig davon.3
Die gesamten Inhaltsstoffe von getrockneten Bananen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
In geringen Mengen sind die süssen, getrockneten Bananen ideale Energiebomben. Auch für sportliche Menschen oder jene, die täglich viel Bewegung haben oder körperliche Arbeit leisten, sind getrocknete Bananen ein hervorragender Snack, da der Körper Kohlenhydrate als Hauptenergiequelle nutzt. Trockenobst soll aber nie frisches Obst ersetzen, sondern nur ergänzen.
Der hohe Kaliumgehalt der Banane kann sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirken. Kalium ist ein wichtiger Elektrolyt, welcher dazu beiträgt, den Flüssigkeitshaushalt, die Nervenfunktion und die Muskelkontraktion aufrechtzuerhalten.23
Bananen fördern die Darmgesundheit. Dank der Ballaststoffe, den natürlichen Stärken und Polysacchariden im Fruchtfleisch kann der Verzehr von Bananen den Stuhlgang regulieren. Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien zeigen, dass grüne Bananen durch ihren erhöhten nicht-verdaulichen Pektin-Anteil Durchfall lindern sollen.21 Wohingegen reife Bananen aufgrund der natürlich enthaltenen Fructooligosacchariden nachweislich Verstopfung reduzieren.22 Bananen wirken als Präbiotikum (Prebiotikum), denn die Ballaststoffe sind Nahrung für die guten Bakterien im Dickdarm.20
Eine detailliertere Version zu den Wirkungen der Banane auf die Gesundheit finden Sie bei der Zutat Banane roh.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von getrockneten Bananen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Getrocknete Bananen enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:14,16
- Isoprenoide: Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Alpha-Carotin, Beta-Carotin), Xanthophylle (Auroxanthin, Cryptoxanthin Lutein, Neoxanthin, Violaxanthin)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Salicylsäure, Gallusäure, p-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure, Syringasäure, Gentisinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Ferulasäure, Sinapinsäure, p-Cumarsäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin, Gallocatechin), Flavanone (Naringenin), Flavonole (Quercetin, Myricetin, Kaempferol, Rutin), Anthocyane (Cyanidin); Tannine (Ellagsäure)
- Stickstoffhaltige Verbindungen: Biogene Amine (Serotonin, Dopamin, Norepinephrin)
Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in getrockneten Bananen abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.
Carotinoide unterstützen das Immunsystem und beugen chronische Krankheiten wie Diabetes vor. Man bezeichnet das in der Banane enthaltene Alpha- und Beta-Carotin auch als Provitamin A, da es der Körper zu Vitamin A umwandeln kann.16 Tendenziell verringert sich der Gehalt an Carotinoiden durch den Trocknungsprozess.
Forschende in Thailand untersuchten Veränderungen des Phenolgehalts in Bananen im Laufe des Reifungs- und Trocknungsprozesses. Insgesamt verringerte sich der Gesamtphenolgehalt im Reifeprozess. Sonnentrocknung reduzierte den Gehalt an phenolischen Verbindungen um mind. 50 % und bei Flavonoiden um 63-66 %.14
Die am häufigsten vorkommenden Antioxidantien in Bananen sind Carotinoide (Alpha- und Beta-Carotin), Phenolsäuren (u.a. Ferulasäure), Flavonoide (z.B. Quercetin) und Ascorbinsäure. Antioxidantien schützen vor reaktiven Sauerstoffverbindungen, die die Zellmembran oder die DNA schädigen können. Die bioaktiven Komponenten verzögern den Alterungsprozess, beugen koronare Herzkrankheiten, Krebs und neurodegenerative Störungen vor.16 Die antioxidativen Eigenschaften verringern sich in getrockneten Bananen um bis zu 88 %.14
In Bananen vorkommende Ferulasäure, Cycloeucalenol und Chlorogensäure zeigen krebsvorbeugende und krebshemmende Wirkungen. Die Ergebnisse basieren auf In-vitro-Experimenten und In-vivo-Tierversuchen und man kann daraus nur begrenzt Schlüsse für die Wirkung auf Menschen ziehen. Daher besteht noch weiterer Forschungsbedarf.17 Der Gehalt an Phenolsäuren reduziert sich im Trocknungsprozess um 64-70 % und liegt bei 8,85-12,6 mg/100g Trockengewicht. Ferulasäure findet sich in getrockneten Bananen entweder gar nicht mehr oder nur in geringen Mengen (0-2,2 mg/100g).14
Biogene Amine, darunter Dopamin, Norepinephrin und Serotonin wirken positiv auf die Psyche. Dopamin spielt eine wichtige Rolle als Neurotransmitter im menschlichen Gehirn und Körper und weist einen grossen Einfluss auf unsere Stimmung, Konzentrationsfähigkeit und emotionale Stabilität auf. Der Dopamingehalt verringert sich im Trocknungsprozess zwischen 45 und 75 %.14,18
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Getrocknete Bananen weisen einen deutlich höheren Fructose- und Energiegehalt auf als frische Bananen. In grösseren Mengen genossen, kann dies besonders bei Bananenchips zu Blähungen oder Durchfall führen, da sie oft unreif verarbeitet sind. Das bedeutet deutlich mehr unverdauliche Stärke. Geniessen Sie getrocknete Bananen und andere Trockenfrüchte nur in geringen Mengen und bevorzugen Sie frisches Obst.
Geschwefelte Trockenfrüchte können bei Allergikern, empfindlichen Personen oder Personen, denen das Enzym Sulfitoxidase fehlt, Reaktionen hervorrufen. Bisweilen sind schwere Unverträglichkeitsreaktionen möglich, wie z.B. asthmatische Reaktionen beim Verzehr von schwefeldioxid- oder sulfithaltigen Lebensmitteln.4
Getrocknete oder gedörrte Bananen vertragen die meisten Menschen mit Fructose-Intoleranz relativ schlecht. Frische Bananen hingegen sind häufig besser verträglich.5,9,24
Es gibt zwei bekannte Formen der allergischen Reaktion auf Bananen. Die erste Form ist das orale Allergiesyndrom, das Pollen der Birke oder anderen Pflanzen auslösen und Juckreiz sowie Schwellungen im Mund oder Rachen innerhalb einer Stunde nach dem Verzehr der Bananenfrüchte verursachen kann. Die zweite Form hängt mit der Latexallergie zusammen und verursacht Nesselausschlag, Bauchschmerzen, Erbrechen und manchmal lebensbedrohliche Symptome.25
Literaturverzeichnis - 15 Quellen
3. | Deutsches Ernährungsberatungs- & -informationsnetz: Banane getrocknet. |
4. | Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Krause R: Schwefeldioxid. 2019. |
5. | Fructoseintolerances org: Fructose-Nahrungstabellen. |
9. | DEBInet: Tabelle für ausgewählte Lebensmittel mit mehr als 1 g Fructose pro Portion. 2013. |
14. | Wongwaiwech D, Kamchonemenukool S et al. Nutraceutical difference between two popular thai namwa cultivars used for sun dried banana products. Molecules. 2022;27(17):5675. |
16. | Singh B, Singh JP et al. Bioactive compounds in banana and their associated health benefits – A review. Food Chemistry. 2016;206:1–11. |
17. | Mondal A, Banerjee S et al. Cancer preventive and therapeutic potential of banana and its bioactive constituents: a systematic, comprehensive, and mechanistic review. Front Oncol. 2021;11:697143. |
18. | Kanazawa K, Sakakibara H. High content of dopamine, a strong antioxidant, in cavendish banana. J Agric Food Chem. 2000;48(3):844–848. |
19. | USDA Fooddata Central: Bananas, dehydrated, or banana powder. 2019. |
20. | Powthong P, Jantrapanukorn B et al. Study of prebiotic properties of selected banana species in Thailand. J Food Sci Technol. 2020;57(7):2490–2500. |
21. | Rabbani GH, Teka T et al. Clinical studies in persistent diarrhea: Dietary management with green banana or pectin in Bangladeshi children. Gastroenterology. 2001;121(3):554–560. |
22. | Sabater-Molina M, Larqué E et al. Dietary fructooligosaccharides and potential benefits on health. J Physiol Biochem. 2009;65(3):315–328. |
23. | Harvard T.H. Chan School of Public Health: Bananas. 2016. |
24. | Fructoseintoleranz com: Was sollte man bei einer Fructoseintoleranz meiden? 2020. |
25. | University of Manchester: Allergy information for: Banana (Musa acuminata; Musa balbisiana(hybrid)). 2006. |
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