Stiftung Gesundheit & Ernährung
S t i f t u n g
Gesundheit & Ernährung
Schweiz
QR Code
Beste Aussichten für Ihre Gesundheit

Schafgarbe - Gesundheit

Lernen Sie bei uns die natürlichen Heilkräfte der Schafgarbe kennen: Ihre sekundären Pflanzenstoffe wirken u.a. gegen Entzündungen und Krämpfe.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Abhängig von der Sippenzugehörigkeit zeigt die Schafgarbe unterschiedliche Gehalte bei den Inhaltsstoffen;25 ebenso sind Unterschiede zwischen Pflanzenmaterial aus Wildsammlung und kommerziellem Anbau feststellbar.32

Wir gehen von folgenden Durchschnittswerten aus (berechnet nach Dias et al. 2013):32 100 g Schafgarbe haben bei einem Wasseranteil von ca. 85-90 % einen Energiewert von 37 Kilokalorien (kcal). Davon entfallen 6,4 % auf Kohlenhydrate, 1,4 % auf Eiweiss und 0,6 % auf Fette.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Schafgarbe, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Die gesundheitlichen Effekte der Schafgarbe sind auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Schafgarbe enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Monoterpene: Campher, Camphen, Alpha-Pinen, Beta-Pinen, Beta-Thujon, Beta-Cymen, Borneol, Limonen, Eucalyptol (1,8-Cineol), p-Cymol, Sabinen, Carvacrol; Monoterpenoide: Linalool; Sesquiterpene: Austricin, Beta-Caryophyllen, Germacren-D, Trans-Nerolidol, Proazulen, Bisabolol; Sesquiterpenoide: Isospathulenol, Spathulenol, Paulitin, Isopaulitin, Sintenin; Sesquiterpenlactone: Guajanolide (Achillinin A), Achillin, Leucodin, Millifolide A-C, 3-Methoxytanapartholid, Seco-tanapartholid A, Psilostachyin C; Tetraterpene: Carotinoide (Lutein)2,18,21
  • Alkaloide: Pyrrolidin-Alkaloide (Betonicin)18
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure, Chlorogensäure, Isochlorogensäure, Caffeoylchinasäure, p-Cumarsäure, Ferulasäure), Hydroxybenzoesäuren (Salicylsäure); Flavonoide: Flavonole (Quercetin, Rutin, Myricetin, Isorhamnetin), Flavone (Acacetin, Artemetin, Luteolin, Apigenin, Kaempferol, Morin, Cynarosid, Casticin, Centaureidin), Flavanole (Naringin, Naringenin); Catechole (Pyrocatechol); Stilbene (Resveratrol)18,20,22
  • Weitere stickstoffhaltige Verbindungen: Alkamide, Betaine3,5,9
  • Weitere organische Verbindungen: Cumarine (Hydroxycumarine); Alkohole (Cubenol, Cholin); Carbonsäuren (Achimilsäure); Hydroxycarbonsäuren (Mandelsäure); Polymere (Polyacetylen)18,20

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Schafgarbe abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Bisher identifizierte man etwa 100 Komponenten in der Schafgarbe. Neben ätherischen Ölen (Monoterpene, Sesquiterpene) sind enthalten: bitter schmeckende Sesquiterpenlactone, Flavonoide (0,07-1,8 %), Hydroxycumarine, Phenolsäuren wie etwa Chlorogensäure, Isochlorogensäuren (0,5-1,3 %) und Caffeoylchinasäuren, Alkamide, Polyacetylene (= Polyethine) und Betaine (ca. 0,05 %) sowie verschiedene Mineralstoffe (v.a. Kalium).2,3,5,9

Schafgarbe enthält zu 0,2 % ätherische Öle, bisweilen sogar bis über 1 %. In einigen kultivierten Sorten liegt der Gehalt noch höher, nämlich bis zu 5,8 %. Deren Zusammensetzung variiert stark. Grundsätzlich bestehen sie zu 90 % aus Monoterpenen und zu einem geringen Anteil aus Sesquiterpenen und chemischen Verbindungen.20 Die Monoterpene Camphen und Limonen wirken entzündungshemmend.18 In einem Tierversuch stellte man gastroprotektive Effekte des Monoterpens 1,8-Cineol (Eucalyptol) fest. Es ist ein wichtiges Mittel zur Heilung von Geschwüren. Die Ergebnisse deuten auf eine antioxidative und zellschützende (zytoprotektive) Wirkung von Eucalyptol hin.27

Durchschnittlich fallen 15 % (max. 40 %) des ätherischen Öls auf Proazulene, woraus man mittels Wasserdampfdestillation Chamazulen gewinnt. Im Europäischen Arzneibuch ist die Qualität des Schafgarbenkrauts folgendermassen festgelegt: Es fordert einen Mindestgehalt an ätherischem Öl (0,2 %) und den medizinisch wirksamen Proazulenen (0,02 %), berechnet als Chamazulen. Bei hochwertigen Drogen beträgt der Azulengehalt 25 % des ätherischen Öls. Azulen-freie Schafgarbe liefert keine offizielle Arzneidroge.2,3,9,17

Azulene sind als medizinischer Wirkstoff für entzündungshemmende (antiphlogistische) und krampflösende (spasmolytische) Eigenschaften der Schafgarbe verantwortlich. Dasselbe gilt für Kamille. In qualitativ hochwertiger Schafgarbe kann der Gehalt an Azulenen jedoch höher sein als in Kamille. Daneben enthält Schafgarbe - im Gegensatz zur Kamille - gallenflussfördernde (choleretische) und appetitanregende Bitterstoffe.10,19

Für die Entwicklung von neuen Medikamenten sind Azulene und ihre Derivate von Bedeutung. Eine klinische Studie hat die Wirksamkeit von modifiziertem Azulen bei der Behandlung von oraler Mukositis (Schleimhautentzündung) untersucht. Als Auslöser für orale Mukositis identifizierten ForscherInnen bei der Chemotherapie eingesetzte fluorierte Pyrimidin-Krebsmedikamente. Die Ergebnisse zeigen, dass das untersuchte Natriumazulensulfonat L-Glutamin vor Mundschleimhautentzündung schützt und vorherrschende Symptome lindert.29

Auch die Flavonoide Kaempferol, Luteolin und Apigenin stehen hinter den antioxidativen und entzündungshemmenden (antiphlogistischen) Wirkungen der Schafgarbe. Sie beugen den Symptomen von neurodegenerativen Krankheiten wie Multipler Sklerose, Alzheimer, Parkinson, Herzinfarkt und Epilepsie vor oder schwächen sie ab.22 Luteolin fördert ausserdem den Gallenfluss, Apigenin und Luteolin lösen Krämpfe und balancieren die Östrogenaktivität.20

Untersuchungen in der Krebsforschung befassen sich mit dem Flavonoid Kaempferol. Kaempferol ist das am häufigsten vorkommende Flavonoid in Gemüse, Obst und Kräutern. Laut In-vitro- und In-vivo-Studien wirkt Kaempferol gegen Brustkrebs, indem es die Zellproliferation (Zellwachstum und -vermehrung) hemmt, die Zellmigration (Streuung der Krebszellen im Körper) verhindert und die Apoptose (Zelltod) auslöst. Der präventiven und heilenden Wirkung steht eine geringe orale Bioverfügbarkeit von Kaempferol entgegen. Aktuell sucht die Wissenschaft nach Lösungen, um die Aufnahme von Kaempferol im Körper zu verbessern und die Wirkung zu intensivieren.23 Die Schafgarbe beinhaltet weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie Linalool, Apigenin und p-Cymol, welche antitumoral, also gegen Krebs wirken.18

Schafgarbe wirkt blutdrucksenkend und antimikrobiell gegen Bakterien wie Helicobacter pylori, Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, Salmonella enterica sowie gegen Pilze wie Aspergillus niger (Schwarzer Giesskannen-Schimmelpilz) und Candida albicans. Die genannten Wirkungen wies man in Untersuchungen nach, u.a. mit Extrakten, essentiellen Ölen sowie Bestandteilen der Schafgarbe.3,18,20 Ebenfalls findet Schafgarbe Anwendung gegen Bakterien, die Karies und Plaque auslösen.11

Eine Studie mit 140 erstgebärenden Frauen zeigt das Potenzial der Schafgarbe in der Wundheilung bei Episiotomie (Dammschnitt). Frauen, die eine Behandlung mit Schafgarbensalbe erhielten, hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger Schmerzen am 7., 10. und 14. Tag nach der Geburt. Die Haut zeigte weniger Rötungen, Ödeme und Blutungen. Die wundheilende und antimikrobielle Wirkung der Salbe schreiben die beteiligten WissenschaftlerInnen den enthaltenen Phenolsäuren und Flavonoiden zu.26

Hilft Schafgarbe bei Menstruationsbeschwerden? Eine klinische Studie untersuchte die Wirkung von Schafgarbentee bei Frauen mit primärer Dysmenorrhö über je drei Tage bei zwei Menstruationszyklen. Die Intensität der Unterleibsschmerzen nahm bei der Gruppe mit Schafgarbentee deutlich stärker ab als in der Placebo-Gruppe.24

Neben den schmerzstillenden (analgetischen) Effekten ist Schafgarbe ausserdem als Antidiabetikum bekannt.18

Ist Schafgarbe gut für die Leber? Forscher testeten in einer In-vivo-Studie (bei Mäusen) den potenziellen Schutz der Leber durch Extrakte aus Schafgarbe. Beim Forschungsvorhaben erfolgte die Anwendung einer auf die Leber toxisch wirkenden chemischen Verbindung: Carbon Tetrachlorid (CCT4). Das Schafgarbe-Extrakt linderte die hepatotoxische Wirkung von CCL4 sowohl präventiv als auch als Heilmittel. Das leberschützende (hepatoprotektive) Ergebnis der Schafgarbe ist vermutlich auf die bioaktiven Substanzen, darunter Flavonoide, zurückzuführen.13 Andere Studien gehen davon aus, dass das Monoterpen Linalool leberschützend (antihepatotoxisch) wirkt.18

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Bisher gibt es keine bekannten Fälle einer Überdosierung von Schafgarbe. Zu den seltenen Nebenwirkungen zählen Kontaktallergien und Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut.12 Diese machen sich als juckende und entzündliche Hautveränderungen mit Bläschen bemerkbar (Wiesen- oder Schafgarben-Dermatitis). Sensibel reagierende Menschen können vor der Verwendung von Schafgarbe etwas Pflanzensaft auf die Haut träufeln, um festzustellen, ob es zu Irritationen kommt.

Kontraindikationen für die innerliche oder äusserliche Anwendung von Schafgarbe sind bei Überempfindlichkeit gegeben - einerseits gegen den Wirkstoff, andererseits gegen andere Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).12 Gallensteine sind eine weitere Gegenanzeige für die Behandlung mit Schafgarbe.10 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind keine bekannt.12

Kann die Schafgarbe Allergien auslösen? In Sippen ohne Proazulene kann α-Peroxyachifolid (ein Guaianoid) vorkommen und potenzieller Auslöser für Allergien sein. Da es eine grosse Bandbreite an Schafgarbe-Sippen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, diesem Risiko ausgesetzt zu sein.25

Bisher liegen keine Daten zur Unbedenklichkeit von Schafgarben-Anwendungen während Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kinder unter 12 Jahren vor. Deshalb ist Schafgarbe für diese Zielgruppen nicht empfohlen.12

Verwechslungsgefahren

Ist die Gemeine Schafgarbe giftig? Schafgarbe selbst (Achillea millefolium L. s.l.) ist nicht giftig, aber leicht mit dem giftigen Gefleckten Schierling (Conium maculatum) zu verwechseln. Vor allem als jüngere Pflanze ist der Gefleckte Schierling ähnlich hoch wie die Schafgarbe, ausgewachsen erreicht er jedoch mit bis zu zwei Metern eine deutlich grössere Wuchshöhe. Die Blütenstände sehen sehr ähnlich aus, wobei man bei genauem Hinsehen feststellen kann, dass es sich beim Gefleckten Schierling um eine Doldenblüte handelt: Alle blütentragenden Nebenachsen setzen gemeinsam an der Spitze der Sprossachse an. Der Blütenstand der Schafgarbe ist eine nicht auf den ersten Blick erkennbare Korbblüte (wie z.B. Löwenzahn), weshalb man die Blüten der Schafgarbe auch als Scheindolden bezeichnet.

Der Stängel des Gefleckten Schierlings ist glatt, meist rötlich gefleckt oder rötlich überlaufen. Die Schafgarbe hat einen kantigen Stängel, ist behaart im oberen Bereich und weist keine Flecken auf. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der stechende Geruch der hochgiftigen Pflanze. Der blosse Kontakt der Mundschleimhäute mit dem Gefleckten Schierling verursacht ein Brennen im Mund und vermehrten Speichelfluss - bis zu Schluckbeschwerden und Zungenlähmung. Innerhalb kurzer Zeit kann der Verzehr zu Nervenlähmungen und Atemstillstand führen.6

Ein weiterer, sehr giftiger Doppelgänger der Schafgarbe ist der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum). Obwohl die Pflanze deutlich grösser ist als die Schafgarbe, die Stängel dicker sind und rote Flecken haben, können die weissen Doldenblüten für Verunsicherung sorgen – primär bei Kindern. Hautkontakt mit Bärenklau bzw. Riesenbärenklau verursacht Verbrennungswunden, die wochenlang anhalten und sich bei Sonneneinstrahlung verstärken können.6

Auch der Blütenstand des Gierschs (Aegopodium podagraria; ein Doldenblütler) ähnelt demjenigen der Schafgarbe; Giersch ist jedoch wie die Schafgarbe eine ungiftige Wildpflanze und schmeckt lecker als Rohkost.

Für die eindeutige Identifizierung der Schafgarbe ist die charakteristische Form der Blätter nützlich.

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC / Committee on Herbal Medicinal Products) stufte die Schafgarbe als traditionelles Arzneimittel ein ("traditional use"). Schafgarbe kann man innerlich bei vorübergehender Appetitlosigkeit, zur symptomatischen Behandlung von leichten, krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt (Blähungen, Flatulenz), bei leichten krampfartigen Regelbeschwerden sowie äusserlich zur Behandlung von kleinen, oberflächlichen Wunden verwenden. Diese Behandlungen basieren auf langjähriger Erfahrung.3,12

Bei Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden können Jugendliche, Erwachsene und SeniorInnen folgende Zubereitungen (innerlich) einnehmen: drei- bis viermal täglich zwischen den Mahlzeiten einen Kräutertee (2–4 g Kräutersubstanz pro 250 ml Wasser) oder einen Frischpflanzensaft (5–10 ml, zwei- bis zehnmal täglich) oder einen flüssigen Extrakt (dreimal täglich 2–4 ml) oder eine Tinktur (Ethanol, 45 %, dreimal täglich 2–4 ml) oder eine schwächere Tinktur (31,5 %, viermal täglich 4,3 ml). Bei Appetitlosigkeit nimmt man die Zubereitung 30 Minuten vor den Mahlzeiten ein. Halten die Symptome länger als zwei Wochen an, sollte man eine Fachperson konsultieren.12

Bei leichten krampfartigen Menstruationsbeschwerden kann man zwei- bis dreimal täglich einen Schafgarbentee (1-2 g Kräutersubstanz pro 250 ml Wasser) trinken. Für die äusserliche Hautanwendung kocht man einen Schafgarben-Sud (3,5 g Kräutersubstanz pro 250 ml Wasser) und imprägniert damit zwei- bis dreimal täglich einen Verband, den man auf die betroffene Stelle gibt. Klingen die Symptome nach einer Woche nicht ab, sollte man eine Fachperson hinzuziehen.12 Das HMPC empfiehlt, bei Anzeichen einer Hautinfektion grundsätzlich medizinischen Rat einzuholen.

Der Europäische Dachverband für Phytotherapie (ESCOP / European Scientific Cooperative on Phytotherapy) rät bei schmerzhaften Krampfzuständen im kleinen Becken der Frau (Pelvipathia vegetativa) zu einer äusserlichen Anwendung in Form von Sitzbädern. Auch bei oberflächlichen Wunden, bei Insektenstichen und zur Behandlung von leichten Haut- und Schleimhautentzündungen kann man gemäss ESCOP Schafgarbe äusserlich anwenden.2,3

Volksmedizin - Naturheilkunde

Die Verwendung von Schafgarbe in der Volksmedizin hat eine lange Tradition und ist in vielen Kulturen weltweit vertreten. In China nutzt man die Schafgarbe seit 4000 Jahren als Heilpflanze, etwa bei Schlangenbissen und Wunden.7 Die Schafgarbe gilt im Brauchtum als Liebespflanze und fand Verwendung als Liebesorakel.5 In der europäischen Volksmedizin heilt man damit u.a. Magen-Darm-Störungen, Menstruationsbeschwerden und Hautentzündungen. In Indien setzt man die Schafgarbe traditionell bei Fieber, in Peru bei Diabetes und Gastritis ein.20

Schafgarbe gilt als spezielles Heilkraut für Frauen und findet Einsatz bei typischen Frauenleiden wie Menstruationsbeschwerden, Hämorrhoiden, Leberleiden, Scheidenentzündungen (Vulvitis, Kolpitis), übermässiger Schweissbildung und Stauungen im venösen System.3,9,10 Eine Teemischung bei Menstruationsbeschwerden kann aus Schafgarbe, Kamille, Fenchel und Majoran bestehen. Zur Anregung der Leber und Galle kann man eine Mischung aus Schafgarbe, Löwenzahnblättern und -wurzeln, Wegwartewurzeln, Erdrauch und Odermennigkraut verwenden.10

Weitere Indikationen für die innerliche Anwendung in der Erfahrungsheilkunde sind fiebrige Infekte, Katarrh, Verdauungsstörungen, Rheuma, Arthritis, Thrombose-Vorbeugung nach Schlaganfall und Herzinfarkt,14 Magen- und Darmprobleme, Nierenerkrankungen, Durchblutungsstörungen des Herzens, Nervenschmerzen, Kopfschmerzen und Zahnschmerzen sowie chronische Lebererkrankungen.7

Äusserlich verwendet man die Gewöhnliche Schafgarbe volksmedizinisch bei Wunden, Nasenbluten, Geschwüren, Augenentzündungen,14 Gelenkentzündungen, unreiner Haut und zur Blutstillung.7

Literaturverzeichnis - 24 Quellen

2.

Kooperation Phytopharmaka. Schafgarbe.

3.

Blaschek W. (Herausgeber). Wichtl –Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. 6. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft GmbH: Stuttgart; 2016.

5.

Bäumler S. Heilpflanzenpraxis Heute: Arzneipflanzenporträts. 3. Auflage. München: Elsevier. 2021. (Heilpflanzenpraxis heute / Siegfried Bäumer; Bd. 1).

6.

Gartenjournal. Die Verwechslung der Schafgarbe mit ähnlich aussehenden Pflanzen: gefährlich!

7.

Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. 3. Auflage. Verlagsgruppe Weltbild GmbH: Augsburg; 2013.

9.

Schilcher H, Kammerer S, Wegener T. Leitfaden Phytotherapie. 3. Auflage. Elsevier GmbH: München; 2007.

10.

Gerhard I, Von Ganski N. Die neue Pflanzenheilkunde für Frauen. 1. Auflage. Verlag Zabert Sandmann GmbH: München; 2011.

11.

Gesundheitsberatung. Zahncremes: Aber bitte natürlich.

12.

European Medicines Agency. Millefolii herba - herbal medicinal product.

13.

Al-Ezzy RM, Al Anee RSA, Kathum OA. Hepatoprotective Effects of Achillea millefolium methanolic extract on carbon tetrachloride induced hepatotoxicity on albino male mice. Int J Adv Res Biol Sci. 2017;4(8):98–109.

14.

Bown D. Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. 2. Auflage. Dorling Kindersly.: München; 2015.

17.

Orav A, Arak E, Raal A. Phytochemical analysis of the essential oil of Achillea millefolium L. from various European Countries. Natural Product Research. 2006;20(12):1082–1088.

18.

Farasati Far B, Behzad G, Khalili H. Achillea millefolium: Mechanism of action, pharmacokinetic, clinical drug-drug interactions and tolerability. Heliyon. 2023;9(12):e22841.

19.

Bakun P, Czarczynska-Goslinska B et al. In vitro and in vivo biological activities of azulene derivatives with potential applications in medicine. Medicinal Chemical Research. 2021;30(4):834–846.

20.

Ali SI, Gopalakrishnan B, Venkatesalu V. Pharmacognosy, phytochemistry and pharmacological properties of Achillea millefolium L. : A review. Phytotheraphy Research. 2017;31(8):1140–1161.

21.

Farajpour M, Ebrahimi M et al. Phytochemical and yield variation among iranian Achillea millefolium accessions. HortScience. 2017;52(6):827–830.

22.

Ayoobi F, Shamsizadeh A et al. Bio-effectiveness of the main flavonoids of Achillea millefolium in the pathophysiology of neurodegenerative disorders- a review. Iranian Journal of Basic Medical Sciences. 2017;20(6).

23.

Wang X, Yang Y, An Y, Fang G. The mechanism of anticancer action and potential clinical use of kaempferol in the treatment of breast cancer. Biomedicine & Pharmacotherapy. 2019;117:109086.

24.

Jenabi E, Fereidoony B. Effect of Achillea millefolium on relief of primary dysmenorrhea: a double-blind randomized clinical trial. Journal of Pediatric and Adolescent Gynecology. 2015;28(5):402–404.

25.

Achmüller A, Bauer R, Franz C, Kopp B, Stuppner H. HMPPA-Monographien. Schafgarbe. ÖAZ, Juli 2021. 

26.

Hajhashemi M, Ghanbari Z et al. The effect of Achillea millefolium and Hypericum perforatum ointments on episiotomy wound healing in primiparous women. J Matern Fetal Neonatal Med. 2018;31(1):63–69.

27.

Rocha Caldas GF, Oliveira AR da S et al. Gastroprotective mechanisms of the monoterpene 1,8-cineole(Eucalyptol). PLoSONE. 2015;10(8):e0134558.

29.

Nihei S, Sato J, Komatsu H et al. The efficacy of sodium azulene sulfonate L-glutamine for managing chemotherapy-induced oral mucositis in cancer patients: a prospective comparative study. Journal of Pharmaceutical Health Care and Sciences. 2018;4(1):20.

32.

Dias MI, Barros L, Dueñas M et al. Chemical composition of wild and commercial Achillea millefolium L. and bioactivity of the methanolic extract, infusion and decoction. Food Chemistry. Dezember 2013;141(4):4152–4160.

AutorInnen:

Kommentare