Verwendung in der Küche
Die Orange (Citrus × sinensis L.), auch als Apfelsine bekannt, findet in der Küche roh und gekocht Verwendung. Neben dem Fruchtfleisch nutzt man bei Bio-Qualität auch die Schale zum Aromatisieren und Dekorieren.
Diese exotische Frucht ist geschält als Rohkost-Snack, filetiert in (Obst-)Salaten oder in Müslis ein erfrischender Genuss. Orangen in Form von frischem Orangensaft sind Grund-Bestandteil des glutenfreien und roh-veganen Erb-Müeslis. Es enthält Bananen und Beeren, die Antioxidantien liefern, sowie Pseudogetreide (Pseudocerealien), Samen und Goldhirse. Kosten Sie auch die Variante Erb-Müesli plus Haferflocken!
Beliebt sind Orangen als Zutat in Marmeladen und Chutneys (mit oder ohne Schale). Daneben verfeinern sie vegane Torten, Kuchen, Speiseeis und Creme-Desserts und können selbst herzhaften Gerichten einen Hauch Exotik verleihen. Eine Vinaigrette, Grillsauce oder Smoothies kann man mit dem Geschmack einer fein pürierten rohen Orange hervorragend aufwerten (z.B. beim Mango-Avocado-Grünkohl-Salat mit Ingwer-Orangen-Dressing).
Chicorée- und Fenchel-Salat mit Orangen können Sie roh geniessen. Auch im Grünkohl-Salat eignet sie sich als Rohkost. Einen Salat mit Roter Bete oder Spargel kann man gedämpft zubereiten und mit rohen Orangenfilets, gehackten Walnüssen, Sonnenblumenkernen oder Pistazien kombinieren.
Bei alkoholischen Getränken verzieren Orangen nicht nur das Glas, sie sind auch eine wesentliche Zutat, z.B. in Sangria oder in der Feuerzangenbowle (meist Orangen mit Schale).
Haben Orangen Kerne? Orangen gibt es mit und ohne Kerne. Die "Navel" hat keine, ist säurearm und lässt sich besonders gut schälen. Sie eignet sich allerdings nicht zum Saftpressen, da sich dabei der Bitterstoff Limonin löst. Verwenden Sie dafür geeignete Saftorangen. Haben Sie eine Sorte erwischt, die sich nur schwer pellen lässt, lassen Sie die Früchte ein paar Tage bei Zimmertemperatur liegen. Das fördert die Lockerung der Frucht von der Schale.
Veganes Rezept für Orangen-Chutney
Zutaten: 3-4 Orangen (roh, bio), 1 Apfel, eine Handvoll Cranberries, 100 g brauner Zucker, Orangensaft, Weissweinessig, ev. Orangenlikör.
Zubereitung: Orangen filetieren, mit einem geschälten, kleingeschnittenen Apfel, einer Handvoll Cranberries und dem Zucker mischen. Etwas Orangensaft, Weissweinessig und optional Orangenlikör hinzugeben und einkochen, bis die Früchte zerfallen sind. Nach Belieben mit Ingwer, Muskat, Zitronensaft oder Knoblauch würzen und mit essbaren Blüten (z.B. Malve, Kapuzinerkresse, Löwenzahn) oder einer Zimtstange garnieren.
Vegane Rezepte mit Orangen ohne Schale finden Sie auch unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Es gibt eine Vielzahl an Orangensorten und zahlreiche Anbauländer, sodass die Früchte für uns stets verfügbar sind. Verbreitete Sorten wie die Navel-Orange findet man bei den grossen Supermarktketten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa oder Hofer, meist auch in kontrolliert biologischer Qualität. Auch in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt oder Alnatura kann man Orangen ganzjährig kaufen. Bio-Orangen sind frei von Pestiziden - im Gegensatz zu vielen konventionell produzierten Orangen (siehe Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl).25,26
Orangen ohne Schale bekommt man nur selten. Auch wenn Sie geschälte und (in Plastik) verpackte Orangen sehen, bevorzugen Sie lieber jene mit Schale. Gelegentlich gibt es Orangenfilets in der Dose, diese sind aber häufig gezuckert und vom Naturprodukt weit entfernt.
Da das mittlere und nördliche Europa frische Orangen vorwiegend aus Südeuropa importieren, findet man die grösste Auswahl in der Saison von Dezember bis April – Haupterntezeit der südeuropäischen, orangefarbenen Früchte. Beachten Sie in der Saison auch Blutorangen oder Halbblut-Orangen - mit viel ausgeprägterem Geschmack als Blondorangen. In dieser Zeit stammen 75 % der Gesamteinfuhren nach Deutschland aus Spanien; aber auch Griechenland, Italien, Marokko, Ägypten und die Türkei beliefern den europäischen Markt. Im Sommer und Herbst kommen die Orangen meist aus Südafrika, Argentinien, Uruguay und Brasilien.2
Oft kann die Schale Hinweise auf die Qualität geben: Glänzt sie stark, weist das auf vermehrte künstliche Behandlungen hin.21 Ist sie blass, ist die Orange womöglich nicht ausreichend gereift (bei Früchten mit tropischer Herkunft sagt die Schalenfarbe allerdings nichts über den Reifegrad aus). Riecht sie modrig, kann das auf Schimmelbefall hindeuten.
Die Verfügbarkeit von Orangen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Orangen bewahrt man in einem kühlen, trockenen Raum bei ca. 10-15 °C auf. Dort sind sie länger als eine Woche haltbar. Im Kühlschrank bleiben die Früchte zwar noch deutlich länger frisch, verlieren aber an Aroma. Bei zu hohen Temperaturen neigen Orangen rasch zu Fäulnis- und Schimmelbildung. Die Lagerung im Obstkorb, Druckstellen und das Reifungsgas Ethylen, das andere Obstsorten ausdünsten, fördern bei Orangen den Verderb. Deshalb gilt: Möglichst nebeneinander verteilen und regelmässig Druckstellen und verdorbene Früchte sichten.
Generell sollte man beim Kauf auf reife Früchte abzielen, da Orangen im Gegensatz zu anderen Früchten nicht durch Lagerung nachreifen.
Literaturverzeichnis - 4 Quellen
2. | Aid Infodienst (Herausgeber). Exoten und Zitrusfrüchte. 4. Auflage. Druckerei Lokay e. K. Reinheim. Bonn. 2014. |
21. | BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Wie muss die Nacherntebehandlung mit einem Wachs bei Zitrusfrüchten angegeben werden? 2015. |
25. | Li Y, Jiao B, Zhao Q et al. Effect of commercial processing on pesticide residues in orange products. European Food Research and Technology. 2011;234: 449-556. |
26. | Asghar U, Malik MF, Javed A. Pesticide Exposure and Human Health: A Review. Journal of Ecosystem & Ecography. 2016;S5:1-4. |
- Michael Weber, Eidg. dipl. Apotheker, MSc Infektionsbiologie
- Katharina Hofer, MSc Ökologische Landwirtschaft
- Natalie Sidler, Dr. phil. I
- Sarah Layendecker, MSc Wildlife Management
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