Stiftung Gesundheit & Ernährung
S t i f t u n g
Gesundheit & Ernährung
Schweiz
QR Code
Beste Aussichten für Ihre Gesundheit

Spargelbohnen - Ökologischer Fussabdruck

Erfahren Sie in unserem Beitrag, wie der Ursprung und die Anbaumethoden von Spargelbohnen die Umweltbilanz beeinflussen und welche Vorteile eine lokale, biologische Produktion bietet.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und, ob es sich um Frisch- oder Tiefkühlwaren handelt.22

Da wir trotz umfangreicher Recherche keine exakten Zahlen zum CO2-Fussabdruck von Spargelbohnen finden konnten, zeigen wir Zahlen von verwandten Hülsenfrüchten, die vergleichbare Anbaubedingungen erfordern: Frische Zuckererbsenschoten haben einen CO2-Fussabdruck von 0,4 kg CO2eq/kg. Für grüne Bohnen liegt der Wert bei 0,8 kg CO2eq/kg und für getrocknete Linsen bei 1,2 kg CO2eq/kg.22

Das Herkunftsland spielt eine signifikante Rolle bei der Berechnung des ökologischen Fussabdrucks. Lokale, biologische Meterbohnen sind vorzuziehen, denn aus Afrika und Asien importierte Ware nimmt einen weiten Transportweg auf sich. Durch die entstehenden transportbedingten Emissionen kann sich der Wert des CO2-Fussabdrucks vergrössern. Bei der Zutat Ananas erläutern wir den Einfluss von verschiedenen Transportmitteln wie Schiff oder Flugzeug auf die Grösse des Fussabbdrucks.

Studien zufolge handelt es sich bei der Meterbohne um eine besonders widerstandsfähige Pflanze gegenüber Hitze- und Dürrebelastungen, die über einen geringen Wasserbedarf verfügt.1,23 Genaue Zahlen zum Wasserfussabdruck von Spargelbohnen liegen uns allerdings nicht vor, daher geben wir Werte von vergleichbaren Hülsenfrüchten an: Der Wasserfussabdruck von grünen Erbsen ist mit 595 l/kg und von Stangenbohnen mit 547 l/kg beziffert. Zum Vergleich: Im Allgemeinen beträgt der Wasserverbrauch von Gemüse 300 l/kg, von Getreide 1600 l/kg und von Gewürzen ca. 7000 l/kg.24

Leguminosen, darunter Spargelbohnen, leisten in Form von Gründüngung einen wichtigen Beitrag für viele Ökosysteme, aber auch für landwirtschaftlich genutzte Böden. Sie verfügen über ein Stickstofffixierungspotenzial: Meterbohnen gehen mit Knöllchenbakterien eine Symbiose ein, die wiederum den Stickstoff aus der Luft fixieren und ihn für die Pflanzen verfügbar machen. Dank der Symbiose benötigen Spargelbohnen nur wenig oder gar keinen zugeführten Stickstoff, um zu wachsen. Infolgedessen kann man beim Anbau auf umweltschädlichen Stickstoffdünger verzichten.2,23

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Das US-amerikanische Department für Landwirtschaft (USDA) nennt als Ursprungsgebiet der Spargelbohne Südasien.2 Anderen Quellen zufolge domestizierte man die Spargelbohne aus der kultivierten Augenbohne (V. unguiculata) in Afrika.4,26 Man nutzt sie in China, Süd- und Ostasien vorwiegend als Gemüse.4

Wild zu finden

Die Augenbohne (Vigna unguiculata) besteht aus 13 offiziell anerkannten Unterarten.25 Dazu zählen u.a. die beiden kultivierten Bohnenarten Catjangbohne (Vigna unguiculata ssp. cylindrica) und die Spargelbohne (Vigna unguiculata ssp. sesquipedalis). Vigna unguiculata ssp. unguiculata ist die kultivierte Augenbohne, während es sich bei den Unterarten ssp. dekindtiana und ssp. menensis um verwandte Wildformen handelt.25,26

Die Hülsen der Spargelbohnen weisen grosse Ähnlichkeit zu denen der Gartenbohne auf. Anhand ihrer Länge kann man die beiden aber gut voneinander unterscheiden.

Es gibt Meterbohnen mit roten und schwarzen Samen. Eine Verwechslungsmöglichkeit der roten Samen besteht mit den Kidney-Bohnen und Adzukibohnen. Die schwarzen Spargelbohnensamen kann man mit schwarzen Bohnen verwechseln.

Anbau - Ernte

Die Spargelbohne ist eine schnell wachsende, einjährige Pflanze, die windend als Stangenbohne oder aufrecht als Buschbohne wächst: Mithilfe von Spalieren kann man die Spargelbohne in die Höhe leiten, ohne Kletterhilfe entwickelt sie sich zu einem Busch.1 Sie bevorzugt einen lockeren Boden mit leicht saurem bis neutralem Boden-pH-Wert sowie einen sonnenreichen Standort.2

Die Vermehrung der Spargelbohne erfolgt über ihre Samen. Eine Woche nach der Aussaat beginnen die Samen zu keimen.2 Nach etwa 6-10 Wochen des Wachstums der Sämlinge erscheinen blaue-violette Blüten. 2-4 Wochen nach der Blüte entwickeln sich zahlreiche biegsame Hülsen, die eine Länge von fast einem Meter erreichen.1 Die bleistiftdünnen Hülsen sind grün oder violett gefärbt. Anders als grüne Bohnen bevorzugt die Spargelbohne Temperaturen von 27 bis 30 °C für das Wachstum.1,2

Eigener Anbau

Spargelbohnen kann man ganz einfach selbst im Garten anbauen. Samen besorgt man sich im Online-Handel oder im Gartenbau-Center. Diese pflanzt man 2,5-5 cm in die Erde. Dafür eignet sich sowohl ein Topf als auch ein Hochbeet. Da es sich um eine wärmeliebende Pflanze handelt, ist in kühleren Gegenden der Anbau in einem Gewächshaus notwendig. Idealer Zeitpunkt für die Aussaat sind späte Frühlingstemperaturen, wenn sich der Boden erwärmt hat und der letzte Frost überstanden ist. Nach dem Einpflanzen sollte man die Pflanzen direkt giessen, um den Keimvorgang zu unterstützen.2

Für ein optimales Wachstum eignet sich ein Spalier für die lange, rankende Pflanze. Das Spaliersystem sollte relativ stark sein, um Höhe und Gewicht der Meterbohne tragen zu können. Für eine einfache Ernte sollte es nicht zu hoch sein, da die Pflanze bis zur Spitze des Spaliers wächst. Die Spargelbohne klettert von alleine hinauf, jedoch ist sie ähnlich wie Tomaten und Erbsen auf etwas Hilfe angewiesen.2

Da die Pflanze Stickstoff fixieren kann, ist es nicht notwendig, sie zu düngen. Während Trockenperioden ist es ratsam, die Bohnen zu bewässern, um eine konstante Bohnenproduktion aufrechtzuerhalten.2

Etwa 2 Monate nach der Aussaat kann man die ersten Hülsen ernten. Man pflückt sie im unreifen Zustand, wenn die Samen noch zart sind. Für eine langanhaltende Produktion empfiehlt es sich, regelmässig zu ernten, so erstreckt sich die Ernte über den ganzen Sommer bis in den Herbst. Die Pflanze hört auf Blüten zu produzieren, sobald man vorhandene Bohnen reifen lässt.2

Weiterführende Informationen

Die Spargelbohne (Vigna unguiculata ssp. sesquipedalis) zählt zu den Hülsenfrüchten (Fabaceae). Die Bezeichnung sesquipedalis bezieht sich auf die Länge: Sesqui steht für "eineinhalb" und pedalis für "zum Fuss gehörig".

Sie zählt zur Leguminosengattung Vigna, die etwa 100 subtropische Arten umfasst, die hauptsächlich in Afrika und Asien vorkommen. Davon hat man neun Vigna-Arten domestiziert, zwei davon in Afrika und sieben in Asien. Die afrikanische Vigna besteht aus der Augenbohne (Vigna unguiculata) und der Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea). Die asiatische Vigna umfasst die Mungbohne (Vigna radiata), Urdbohne (Vigna mungo), Mottenbohne (Vigna aconitifolia), Azukibohne (Vigna angularis), Reisbohne (Vigna umbellata) sowie Vigna trilobata und Vigna reflexo-pilosa.4

Alternative Namen

Weitere Trivialnamen für die Spargelbohne sind Meterbohne, Langbohne, Strumpfbandbohne, Stricknadelbohne und Schlangenbohne. Im Englischen kennt man sie als bodi, bora, snake bean, pea bean, judia esparrago, haricot asperge, asparagus bean, yardlong bean (oder auch yard-long bean), long-podded cowpea oder Chinese long bean. In Vietnam nennt man sie Taao-hla-chao, in Japan jurokusasagemae, in China dow gauk und auf den Philippinen sitaw.2

Schwarze Samen der Meterbohne sind im Englischen als kidney pea oder black pea bekannt. In Nigeria tragen sie den Namen Akidi, Bakin wake, Achishiru und Ewa dudu.6

Sonstige Anwendungen

Reife Samen verarbeitet man häufig zu Mehl. In der Landwirtschaft verwendet man die Spargelbohne als Bodenbedeckung oder Mulch. Junge Blätter und Bohnenhülsen eignen sich aufgrund ihres Eiweissgehalts als Viehfutter für Rehe, kleine Säugetiere und Vögel. Die grossen violett-blauen Blüten und hängenden Hülsen machen die Spargelbohne zu einer nützlichen Zierpflanze in Stadtparks, Bürogebäuden, rund um Häuser und zum Begrünen von Zäunen.2

Literaturverzeichnis - 9 Quellen

1.

Khatun A, Quamruzzaman AKM, Islam F, Akter L, Khanom AA. Nutritional Properties of Yard Long Bean Cultivars in Bangladesh. European Journal of Agriculture and Food Sciences. 2022;4(5):98–102.

2.

United States Department of Agriculture. Vigna unguiculata subsp. sesquipedalis (L.) Verdc. Yardlong bean. National Plant Data Team (NPDT); 2016

4.

Kongjaimun A, Kaga A, Tomooka N, Somta P, Vaughan DA, Srinives P. The genetics of domestication of yardlong bean, Vigna unguiculata (L.) Walp. ssp. unguiculata cv.-gr. sesquipedalis. Annals of Botany. 2012;109(6):1185–1200.

6.

Musah M, Ndamitso MM, Yerima H, Mathew JT, Iwuchukwu GO. Nutritional Assessment of Vigna unguiculata sub spp. sesquipedalis Seeds. Communication in Physical Sciences. 2020;5(4):446-454.

22.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie - und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

23.

Alvar-Beltrán J, Soldan R et al. Climate change impacts on irrigated crops in Cambodia. Agricultural and Forest Meteorology. 2022;324:109105.

24.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600.

25.

Royal Botanic Gardens Kew. Plants of the World Online. Plants of the World Online. Vigna unguiculata (L.) Walp.

26.

Roy N, Dash P et al. Genotype and spacing on growth, yield and profitability of yardlong bean. Bangladesh Journal of Agricultural Research. 2022;47(2):169–189.

AutorInnen:

Kommentare