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Äpfel, getrocknet (gedörrte Apfelringe, roh?, bio?)

Apfelringe sind ungeschwefelt ein gesunder Snack. Getrocknete oder gedörrte Äpfel (roh?) haben viele Vitamine, Mineralstoffe und Zucker. Bio-Qualität?
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
32%
Wasser
 98
Makronährstoff Kohlenhydrate 98.14%
/01
Makronährstoff Proteine 1.39%
/00
Makronährstoff Fette 0.48%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Getrocknete bzw. gedörrte Äpfel (Apfelringe oder Apfelschnitze / Apfelspalten / Apfelchips) sind, vor allem in ungeschwefelter Form, eine gesunde Jause für zwischendurch. Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, aber auch Zucker.

Verwendung in der Küche

Getrocknete Apfelringe eignen sich hervorragend als kleiner Snack oder zum Verfeinern des Frühstücks, z.B. im Porridge oder Müesli (Erb-Müesli). Apfelringe verleihen Curries eine süssliche Note und bieten je nach Einweichzeit eine Textur "mit Biss". Der Konsum führt zu einem langsameren Blutzuckeranstieg als beim Haushaltszucker. Der hohe Gehalt an Mikronährstoffen macht sie zu einem guten Energielieferanten während des Ausdauersports.1

Eigene Zubereitung von gedörrten Äpfeln

Das Trocknen an heisser Luft, auch Dörren genannt, ist eine der ältesten Konservierungsarten. Früher diente es dazu, Früchte des Sommers für den Winter zu konservieren. Vor allem Kernobst, wie z.B. Äpfel oder Birnen, Steinobst sowie Datteln oder Feigen, findet man als Trockenobst.

Als Basis eignen sich frische Äpfel: süss-säuerliche Äpfel wie die Sorten Elstar, Boskoop, Jonagold und Granny Smith oder süsse Sorten wie Gala, Braeburn und Golden Delicious. Grundsätzlich eignen sich zum Trocknen alle Sorten, sogar alte Streuobstsorten, vorausgesetzt sie haben das Vollreifestadium nicht überschritten. Verwenden Sie reife, wenn möglich, biologisch produzierte, regionale Äpfel.

Vorbereitung für den Dörrvorgang: Für Apfelringe benötigen Sie einen Apfelausstecher, mit dem Sie in einem Zug das Kerngehäuse in runder Form entfernen. Anschliessend können Sie sie nach persönlichem Geschmack schälen und dann in Ringe oder Spalten schneiden. Die besten sekundären Pflanzenstoffe stecken jedoch in und direkt unter der Schale. Mit einem Gemüsehobel kommen Sie noch etwas schneller voran und die Spalten oder Ringe haben die gleiche Dicke. Denn für die Länge des Dörrens ist die Dicke entscheidend. Die Apfelscheiben sollten immer dünner als 2 mm sein.

Die Dörrtemperaturen liegen zwischen 40 und 70 °C. Bei hohen Temperaturen verliert das Trockengut jedoch schneller an Geschmack und Aroma. Temperaturen ab 40 °C können bestimmte Vitamine reduzieren, aber auch lange Trocknungszeiten können durch Oxidation z.B. den Gehalt an Vitamin C vermindern. Ein schonender Trocknungsvorgang bei 40-50 °C konserviert am besten die im Apfel enthaltenen Vitamine und liefert am ehesten noch Rohkostqualität.

Das Trocknen erfolgt in speziellen Dörrgeräten, im Backofen (Umluft) bei etwas geöffneter Tür oder in der Mikrowelle:

Für das Trocknen mit Dörrgerät legen Sie die dünn geschnittenen Apfelringe oder Apfelspalten nebeneinander auf die Dörrsiebe. Achten Sie darauf, dass sich die Apfelschnitze nicht gegenseitig berühren, da sie später aneinanderkleben. Es ist ratsam, die Siebe während des Dörrvorgangs immer wieder zu tauschen, damit die Äpfel gleichmässig trocknen. Ein Dörrgerät ermöglicht die Einstellung von exakten Temperaturbedingungen. Die verschiedenen Modelle haben meist auch eigene Anleitungen (Länge und Temperatur) für jedes Obst. Zudem sind Dörrgeräte sehr energieeffizient, da Früchte viele Stunden zum Trocknen benötigen. Bei ca. 42 °C beträgt die Dörrzeit 6-8 Stunden.

Ohne ein derartiges Gerät bietet sich noch der Backofen mit Umluftfunktion an. Dazu legen Sie die dünn geschnittenen Äpfel auf Gitterroste und schieben sie in den Backofen. Anstelle eines einzelnen Gitterrostes können Sie auch ein normales Backblech mit Backpapier verwenden. Wenden Sie die Apfelringe nach ca. 2 Stunden, damit sie nicht so fest am Backpapier kleben, und drehen Sie das Blech, damit sie auch besser von der anderen Seite trocknen. Zudem ist es energieschonender, mehrere Bleche auf einmal in den Backofen zu geben. Beim Trocknen im Backofen ist es notwendig, dass ein kleiner Spalt offenbleibt, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Viele Anleitungen geben Trocknungstemperaturen von 70 °C (2-3 Stunden) an. Möchten Sie möglichst schonend trocknen, empfehlen wir Temperaturen von 40-50 °C. Lässt sich beim Backofen die Temperatur unter 50 °C nicht exakt regulieren, ist es ratsam, den Ofen auf die niedrigste Stufe zu stellen (beginnt meist vor 50 °C, aber ohne Anzeige). Durch den offenen Spalt entweicht auch Wärme und Sie können davon ausgehen, dass sich die Temperatur dadurch noch etwas reduziert. Auch im Backofen liegt die Dörrzeit bei ca. 6-8 Stunden, je nachdem, ob Sie ein knuspriges oder noch weiches Resultat anstreben.

Bei ausreichender Sonneneinstrahlung können Sie die Früchte auch im Freien auf einem Dörrgitter oder auf einer luftdurchlässigen Unterlage (Baumwollmull oder Gaze) trocknen. Allerdings sind die Temperaturen bei direkter Sonneneinstrahlung nur schwer kontrollierbar. Je nach Witterung benötigt die Sonnentrocknung mindestens 2 bis 7 Tage Zeit. Alternativ können Sie Apfelringe auch über der Heizung trocknen.

Obwohl es möglich ist, getrocknete Apfelringe in der Mikrowelle herzustellen, empfehlen wir diese Methode nicht. Einerseits gehen bei dieser Methode bestimmt alle Vitamine und gesunden Inhaltsstoffe verloren und andererseits erhalten Sie aus der Mikrowelle lediglich ein paar Apfelringe.

Wann sind getrocknete Apfelringe fertig? Sie sollten sich trocken anfühlen und keine oberflächliche Feuchtigkeit mehr aufweisen. Direkt nach dem Trocknen lassen sich die Stücke mit den Fingern brechen. Häufig ziehen sie danach wieder etwas Feuchtigkeit an und die Konsistenz ist wieder zäher. Auch für gewöhnlich auch getrocknete Apfelringe verwendet der Einzelhandel die Bezeichnung Apfelchips, es handelt sich also nicht um in Fett gebackene Apfelspalten. Für ein knuspriges Resultat muss man besonders dünne Scheiben entweder länger trocknen oder höhere Temperaturen (ca. 70 °C) anwenden. Wer möchte, kann auch Gewürze (z.B. gemahlenen Zimt) auf die Apfelchips streuen und sie so verfeinern.

Zehn kg frische Äpfel ergeben etwa ein kg Apfelringe, wenn sie richtig getrocknet sind.1 Je nach Apfelsorte schmecken gedörrte Äpfel entweder besonders süss oder etwas säuerlich.

Äpfel bekommen durch das Trocknen eine bräunliche Farbe. Um Reifungsprozesse zu verhindern, verwendet die Lebensmittelindustrie Schwefel zum Haltbarmachen. Alternativ können Sie die geschnittenen Apfelringe oder Spalten auch mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Veganes Rezept für rohe Apfel-Zimt-Balls

Zutaten: 115 g Cashewkerne (alternativ gehen auch andere Nüsse, z.B. Baumnüsse), 60 g Mandeln, 140 g Datteln, 80 g getrocknete Äpfel, 1 TL gemahlener Zimt, 1 TL Chiasamen, 6 EL gepuffter Amaranth, 1 TL Zitronensaft.

Zubereitung: Nüsse in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und auf der höchsten Stufe mixen. Die Masse kann noch etwas stückelig sein. Die restlichen Zutaten hinzufügen und mit der Küchenmaschine durchkneten, bis eine klebrige Masse entsteht. Nun mit feuchten Händen kleine Bällchen formen und z.B. in gepufftem Amaranth, Kakaopulver oder Kokosflocken wälzen. Bis zum Verzehr kühl stellen.

Teezubereitung

Getrocknete Äpfel eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Früchtetee. Besonders Apfelschalen lassen sich ideal als Teezutat weiterverwenden. Für eine Tasse Apfeltee benötigen Sie etwa einen Teelöffel getrockneter Apfelschalen. In Teemischungen z.B. Grüntee oder Kräutertee verleiht der Apfel eine fruchtige Note.

Vegane Rezepte mit getrockneten Äpfeln finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Der Lebensmittelhandel bietet diverse, industriell gefertigte Apfelringe an. Supermärkte wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa, Hofer bieten Trockenfrüchte oft im Herbst an. Die im Handel erhältlichen getrockneten Apfelringe sind vielfach geschwefelt (z.B. Schwefeldioxid). Bevorzugen Sie naturnah hergestellte, also ungeschwefelte biologische Trockenfrüchte. Bio-Apfelschnitze sind auf jeden Fall in Bio-Supermärkten (Denn's Biomarkt, Alnatura), Bioläden oder Reformhäusern erhältlich. Trockenfrüchte sind ganzjährig erhältlich.

Da viele Trockenfrüchte - auch Äpfel - aus Asien, Amerika oder Australien stammen, ist es wichtig, immer das Herkunftsland zu beachten.

Die Verfügbarkeit von getrockneten Äpfeln ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Richtig gut getrocknete Apfelringe sind mehrere Wochen bis Monate haltbar. Für die Aufbewahrung der getrockneten Apfelringe eignen sich beispielsweise Gläser mit Schraubverschluss, Dosen oder andere schliessbare Behälter. Diese sind dunkel, kühl und luftdicht zu lagern.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Ein frischer Apfel ist sehr gesund und enthält durchschnittlich über 30 Vitamine und Spurenelemente. Viele wertvolle Mineralstoffe stecken in und direkt unter der Schale. Der Apfel besteht zu 85 % aus Wasser und gehört mit ca. 52 kcal/100g zu den kalorienarmen Obstsorten. In getrockneter Form steigt die Kalorienmenge auf 243 kcal/100g, davon sind ca. 57 % Zucker. Die Restfeuchtigkeit beträgt ca. 30 %. Getrocknete Äpfel sind eine gute Ballaststoffquelle mit 8,7 g/100g. Sie sind arm in Fett und Proteinen mit unter 1 g/100g. Natrium ist mit 87 mg/100g reichlich enthalten. Der Konsum von Kochsalz deckt den Grossteil unseres Natriumbedarfs ab. Oft übersteigt jedoch unsere Tafelsalzzufuhr die empfohlene Tagesmenge. Der Überkonsum ist auf salzhaltige, industriell hergestellte Lebensmittel zurückzuführen.

Haben getrocknete Äpfel noch Vitamine? Durch einen schonenden Wasserentzug bleiben Mineralstoffe und Spurenelemente weitgehend erhalten und liegen konzentrierter vor. Durch dieses Konzentrieren schmecken getrocknete Äpfel so intensiv.

Biotin (ex Vitamin B7) ist mit 14 µg/100g reichlich vorhanden. 100 g decken 28 % des Tagesbedarfs. Dies ist vergleichbar mit getrockneten Tomaten (15 µg) und getrockneten Bananen (13 µg). Besonders viel Biotin ist in getrocknetem Steinpilz (94 µg) und getrocknetem Shiitake enthalten (75 µg).4

Getrocknete Äpfel beinhalten ca. 450 mg/100g Kalium, was mit der geschälten Gerste oder der Jackfrucht vergleichbar ist. Besonders hohe Kaliumwerte haben sonnengetrocknete Tomaten (3'427 mg/100g) oder getrocknete Gewürze, wie z.B. Korianderblätter (4'466 mg/100g). Kalium reguliert den osmotischen Druck in den Zellen und wirkt ausgleichend auf den Wasserhaushalt.4

Auch Vitamin B2 ist mit 0,16 mg/100g in getrockneten Äpfeln noch gut vertreten. Haferflocken oder Tomatenmark haben ähnliche Werte; Hefeflocken haben mit 4 mg/100g noch deutlich mehr. Riboflavin ist ein hitzebeständiges, aber lichtempfindliches, wasserlösliches Vitamin, das an vielen wichtigen Stoffwechselvorgängen in unserem Körper beteiligt ist.4

Eisen ist in getrockneten Äpfeln zu 1,4 mg/100g enthalten. Dieser Gehalt ist mit jenem bei getrockneten Sauerkirschen und Rosenkohl identisch. Bedeutend mehr Eisen beinhalten getrocknete Gewürze, von denen man allerdings nicht viel zu sich nimmt. Ausser bei speziellen Gerichten mit viel Paprikapulver, edelsüss (ca. 24 mg/100g), oder Currypulver (19 mg Eisen pro 100 g). Dieses Spurenelement hat eine zentrale Bedeutung für den Sauerstofftransport im Blut und auch für dessen Speicherung in den Zellen.4

Auch beim Vitamin-C-Gehalt ist dank einer schonenden Trocknung kein allzu grosser Verlust zu verzeichnen: Getrocknete Äpfel haben ca. 3,9 mg/100g und frische Äpfel beinhalten ca. 4,6 mg/100g an Ascorbinsäure.4 Anders verhält sich der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen bei der Verarbeitung.

Die gesamten Inhaltsstoffe von getrockneten Äpfeln, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sind getrocknete Äpfel gesund? Trockenfrüchte sind aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts gut für den Verdauungstrakt und halten länger satt als andere Snacks. Sie helfen dabei, die Darmtätigkeit zu optimieren. Im Vergleich zu frischen Früchten steigt jedoch der Blutzucker schneller an (siehe Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen").

Täglich 75 g getrocknete Äpfel können innerhalb von 6 Monaten die Blutfettwerte deutlich verbessern und so vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen. Eine Studie zeigte, dass bei regelmässigem Konsum das "schlechte" Cholesterin (LDL) sinkt und das "gute" Cholesterin (HDL) ansteigt. Ein positiver Nebeneffekt bei dieser Studie war ein Gewichtsverlust der Probanden.5

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Äpfeln kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Getrocknete Äpfel enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Triterpene: Steroide (Beta-Sitosterol, Daucosterol, Stigmasterol, Campesterol); Tetraterpene: Carotinoide (Alpha-Carotin, Beta-Carotin), Xanthophylle (Lutein, Zeaxanthin)12,13,15
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallusäure, Protocatechinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Kaffeoylchinasäure, Zimtsäure, Chlorogensäure, Ferulasäure, Kaffeesäure, p-Cumarsäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin, Epicatechin), Flavonole (Quercetin, Quercitrin); Chalkone (Phlorizin); Tannine: Proanthocyanidin, Gallotannine (Procyanidin)6,12,13
  • Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Apfelsäure, Chinasäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure, Shikimisäure)13

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Äpfeln abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Äpfel enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung und Antikrebsaktivität. Es gibt Studien, die belegen, dass ein regelmässiger Verzehr von Äpfeln das Risiko verringert, an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Asthma zu erkranken. Die phytochemischen Konzentrationen variieren stark zwischen den Sorten, die Lagerung ist hier nicht unbedingt ausschlaggebend, aber die Verarbeitung (z.B. zu Saft) kann die enthaltenen Phenole sehr stark reduzieren.6 Das Trocknen von Äpfeln hat in einer Studie 40-50 % der sekundären Pflanzenstoffe reduziert.11

Äpfel enthalten reichlich Antioxidantien. Bei der Verarbeitung geht ein Grossteil dieser vorteilhaften Pflanzenstoffe verloren. Das beste antioxidative Potenzial bieten Verarbeitungsstufen in dieser Reihenfolge: frisches Obst> gefrorenes Obst> gefriergetrocknetes Obst> konvektiv getrocknetes Obst.11 Zudem enthält die Schale eines Apfels nachweislich höhere Konzentrationen an antioxidativen Stoffen als das Fruchtfleisch.6

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Im Übermass genossen können getrocknete oder gedörrte Äpfel (und auch andere Trockenfrüchte) zu Blähungen führen oder abführend wirken.8 Dies liegt daran, dass der Dünndarm mit einer grossen Menge an Fructose (Fruktose) schnell überfordert ist, weshalb ein Teil der Fructose in den Dickdarm gelangt. Fructose dient im Dickdarm als Nährstoffquelle für dort ansässige Bakterien, wodurch es zur Produktion von Gasen und Säuren kommt. Viele Menschen reagieren darauf mit Diarrhoe (Durchfall) und Blähungen.

Der fruchteigene Fruchtzucker ist für gesunde Menschen keinesfalls schädlich. Allerdings kommt Fructose aufgrund der hohen Süsskraft häufig in konzentrierter Form in Fruchtgummi, Eispralinen, Schokoriegeln, gekauften Kuchen etc. vor. Ein übermässiger Fructoseverzehr führt zur Entstehung von Fructose-Malabsorption (schlechte Aufnahme). Bei einer Fructose-Intoleranz (FI) können auch kleine Fructosemengen aus Früchten oder Gemüse zu Problemen führen.9,10

Der fruchteigene Zucker lässt zwar den Blutzuckerspiegel deutlich langsamer ansteigen, als dies bei Haushaltszucker der Fall ist. Allerdings lassen frische Früchte den Blutzucker noch langsamer ansteigen. So sind Trockenfrüchte vor allem für DiabetikerInnen nur mässig geeignet.

Der oft bei der Herstellung von Trockenobst verwendete Schwefel zerstört zum einen die B-Vitamine (insbesondere Vitamin B1 und Folsäure) und kann zum anderen bei empfindlichen Menschen zu Hautallergien oder bei AsthmatikerInnen zu Atemproblemen führen.8

Personen mit Glutenunverträglichkeit sollten auf eine genaue Kennzeichnung achten. Die Lebensmittelindustrie setzt zum Teil bemehlte Beförderungsbänder ein, um ein Kleben der Früchte zu verhindern.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck von getrockneten Äpfeln beträgt 2,8 kg CO2eq/kg. Die Verarbeitung trägt wesentlich zu den Umweltauswirkungen bei. Im Vergleich zu gedörrten haben rohe Äpfel mit 0,3 kg CO2eq/kg einen wesentlich geringeren Einfluss auf das Ökosystem.14

Die benötigte Wassermenge zur Herstellung von 1 kg gedörrter Äpfel beträgt gesamt ca. 6850 Liter. Um Wasserkonsum zu sparen, empfehlen wir, frische Äpfel zu konsumieren. Das Verarbeiten inklusive Trocknen verursacht einen achtmal grösseren Wasserfussabdruck verglichen mit frischen Äpfeln.7

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Lesen Sie über die weltweite Verbreitung von Apfelbäumen und deren Kultivierung im Artikel zu rohen Äpfeln.

Industrielle Herstellung

Die Verarbeitung von biologischen Apfelringen verwendet keinen Schwefel für den Erhalt der Farbe oder um das "Auszuckern" zu verhindern. Es erfolgt auch keine Begasung mit Methylbromid, um Schädlinge fernzuhalten, oder mit Sorbinsäure als Konservierungsstoff. Das Schockfrosten und die Lagerung bei ca. -34 °C während einigen Tagen reichen gegen Schädlinge meist vollkommen. Das Lagern in speziellen Druckkammern mit CO2 zerstört die Eier von Schädlingen. Gegen Schimmelpilze und Aflatoxine gibt es im biologischen Bereich sehr strenge Kontrollen.2

Die Herstellung von "Softfrüchten" wendet ein Bad aus Wasserdampf an, um die trockenen Früchte künstlich weich zu halten. Hierunter leiden aber die Nährstoffe viel mehr, als wenn man sie nur getrocknet isst.2

Bei der industriellen Herstellung finden auch Trocknungsanlagen wie Trocknungsschränke Gebrauch. Diese Kondensationstrockner arbeiten mit einem Luftentfeuchtungsverfahren, wie es auch beim Wäschetrocknen üblich ist. Der Vakuumtrockner erzielt hervorragende Qualität, ist sehr schonend für Vitamine und Mineralstoffe, aber besonders teuer und schwierig im Betrieb.3

Weiterführende Informationen

Apfelbäume gehören zu den Kernobstgewächsen innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Kulturapfel (Malus domestica, Syn. Pyrus malus) ist weltweit die bekannteste und wirtschaftlich die bedeutendste Art der Gattung Malus. Die Frucht entsteht nicht aus dem Fruchtknoten, sondern aus der Blütenachse, weshalb man hier von Scheinfrüchten spricht. Als klimakterische Pflanzen reifen Äpfel nach der Ernte nach. Das Aroma verdankt der Apfel den Stoffen, die sich aus Estern, Aldehyden und Alkoholen zusammensetzen, was je nach Sorte stark variieren kann. Detaillierte Informationen zum Apfel erhalten Sie bei der Zutat Apfel, roh, mit Schale.

Alternative Namen

Die englische Bezeichnung für getrocknete Apfelringe lautet dried apple rings und bei Apfelstücken spricht man von dried apple slices.

Sonstige Anwendungen

Apfelringe harmonieren mit vielseitigen Gewürzen. Neben der süssen Variante mit Zimt und Zucker oder mit flüssiger Schokolade gibt es auch die pikante (mit grünem Paprika in Essig eingelegt). In Teig gebacken oder frittiert verzehrt man Apfelringe ebenfalls.

Es gibt auch Fruchtgummi mit der Bezeichnung "Apfelringe". Diese grün-weissen, ringförmigen Gummibonbons enthalten keinen natürlichen Apfelgeschmack. Sie setzen sich zusammen aus: Zucker, Glucosesirup, Gelatine, Säuerungsmitteln, Aromen und Farbstoffen.

Literaturverzeichnis - 15 Quellen

1.

Verbraucherservice Bayern de: Trockenfrüchte - nährstoffreich und lecker.

2.Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014.
3.

Dietrich R, Krotschek C, Schwärzler G. Optimierung Dehydratisierungstechnologie. BMVIT Berichte aus Energie- und Umweltforschung. 2004;25.

4.

USDA United States Department of Agriculture.

5.

Chai SC, Hooshmand S et al. Daily Apple versus Dried Plum: Impact on Cardiovascular Disease Risk Factors in Postmenopausal Women. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics. 2012;112(8):1158-1168.

6.

Boyer J, Liu RH. Apple phytochemicals and their health benefits. Nutr J. 2004;3(1):5.

7.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15:1577–1600.

8.

AOK Gesundheitsmagazin: Wie gesund sind Trockenfrüchte? 2023.

9.

Gibson PR, Newnham E et al. Review article: fructose malabsorption and the bigger picture. Aliment Pharmacol Ther. 2007;25(4):349-363.

10.

Tran C. Inborn Errors of Fructose Metabolism. What Can We Learn from Them? Nutrients. 2017;9(4):356.

11.

Semenov GV, Krasnova IS et al. Influence of freezing and drying on phytochemical properties of various fruit. Biosci Biotech Res Asia 2015;12(2)

12.

Patocka J, Bhardwaj K et al. Malus domestica: a review on nutritional features, chemical composition, traditional and medicinal value. Plants. 2020;9(11):1408.

13.

Infothek-Gesundheit de: Schulte K. Apfel: Inhaltsstoffe Kalorien und Nährwert. 2023.

14.

CarbonCloud: Dried apple, Sweden.

15.

Rüfer C, Watzl B, Stracke BA. Polyphenol- und Carotinoidgehalt in Äpfeln und Karotten aus ökologischem und konventionellem Anbau. Ernährungs Umschau. 2010;57:526–531.

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