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Auberginen - Gesundheit

Auberginen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Aufrechterhaltung der Gesundheit beitragen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Eine rohe Aubergine besteht bis zu 92 % aus Wasser und ist mit 25 kcal/100g eher energiearm. Auch der Protein- (0,98 g/100g) und Fettgehalt (0,18 g/100g) sind sehr gering.5

Mit einem Anteil von 229 mg/100g sind Auberginen eine gute Quelle für Kalium. Ähnliche Werte haben etwa Tomaten (237 mg/100g) oder Butternusskürbisse (222 mg/100g). Lebensmittel mit wesentlich höherem Anteil an Kalium sind getrocknete Tomaten (3427 mg/100g) oder Sojabohnen (1797 mg/100g).

Der Vitamin-Gehalt in Auberginen fällt eher gering aus: Wir sprechen von 0,08 mg an Vitamin B6 pro 100 g und einem Vitamin-C-Gehalt von 2,2 mg/100g. Hier greift man besser auf Pistazien zurück, die einen Vitamin-B6-Gehalt von 1,7 mg/100g aufweisen, oder auf gelben Gemüsepaprika mit einem Vitamin-C-Gehalt von 184 mg/100g.

Trotz des geringen Energie- und Vitamingehaltes enthalten Auberginen wichtige Ballaststoffe, die sich förderlich auf die Verdauung auswirken.6 Auch sind wichtige Mineralien in Auberginen enthalten. So insbesondere Natrium, Mangan und Calcium.7

Die gesamten Inhaltsstoffe von Auberginen (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Die gesundheitlichen Effekte von Auberginen sind auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Aubergine enthält folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Steroide (Gramisterol, Lanosterol), Carotinoide6,19
  • Alkaloide: Steroidalkaloide (Alpha-Solarmargin, Beta-Solasonin, Solasodin), Tropane6,8
  • Polyphenole: Phenolsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, p-Cumarsäure), Flavonoide: Flavone (Apigenin), Flavonole (Isorhamnetin, Kaempferol, Quercetin), Anthocyane (Nasunin, Delphinidin, Delphinidin Glucoside, Delphinidin 3-O-Rutinosid, Cyanidin 3-O-Rutinosid, Petunidin 3-O-Rutinosid)7,11,19,23
  • Weitere organische Verbindungen: Oxalsäure6

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in rohen Auberginen abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Ist die Aubergine gesund? Die kräftige Färbung von Auberginen entsteht durch die enthaltenden Anthocyane, sie dienen der Pflanzen als Schutz vor UV-Strahlung und vor Trockenstress.12 Vorallem violette Auberginen enthalten viel an Nasunin. Es kann die Lipidoxidation und die Ansammlung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) reduzieren und chronische Krankheiten, wie beispielsweise Krebs oder Diabetes vorbeugen.7,11

Die antioxidative Wirkung von Carotinoiden und Flavonoiden in Aubergine können das Risiko von Krebs, aber auch von Herz-Kreislauf-Krankheiten senken. Die Ballaststoffe in der Aubergine helfen dem Körper bei der Ausscheidung von Toxinen und schädlichen Stoffen im Verdauungstrakt und können dadurch das Risiko von Magen- oder Dickdarmkrebs verringern.6

Durch die Vielfalt an vorkommenden bioaktiven Verbindungen in der Aubergine bringt sie zusätzlich antibakterielle, entzündungshemmende, antiallergische, hepatoprotektive, antithrombotische, antivirale, antikarzinogene und gefässerweiternde Eigenschaften mit sich.19

Es ist beim Verzehr von Auberginen zu bedenken, dass durch zunehmenden Temperatureinfluss die Stabilität der Anthocyanen abnimmt und diese sich in farblose oder unlösliche braune Pigmente umwandeln. Auch die Wärmebehandlung in der Lebensmittelindustrie zur Lebensmittelkonservierung führt zu einer starken Abnahme an phenolischen Verbindungen. Einer Studie nach entsteht der geringste Verlust an Anthocyanen und antioxidativen Kapazität bei einer Temperatur von 80 °C. Der Gesamtgehalt der Anthocyanen sank nach 30 Minuten um 20 %, bei 130 °C um 59 %. Die antioxidative Kapazität reagierte weniger empfindlich auf die Hitzeeinwirkung. Bei 80 °C nahm sie um 2,8 % und bei 130 °C um 12 % ab.11

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Wie oben erwähnt, sollte man die Früchte der Auberginenpflanze sicherheitshalber nicht roh verzehren. Auch Auberginenblüten und -blätter sind wegen ihres Gehalts an Glykoalkaloiden8 nicht zum Verzehr geeignet.

Solanin ist wie weitere Glykoalkaloide ein natürlicher Schutzmechanismus von Pflanzen gegen Fressfeinde. Häufig verwendet man in der Alltagssprache den Begriff Solanin als Sammelbezeichnung für viele verschiedene Glykoalkaloide in Nachtschattengewächsen.21 Wirklich relevant für die Lebensmittelsicherheit ist Solanin jedoch nur im Kontext der Kartoffelpflanze, die Solanin und weitere Solanum-Alkaloide in höheren Konzentrationen enthält als die Aubergine oder die Tomate.8,22 Nach dem Konsum von Solanin kann es zu vergiftungsartigen Zuständen kommen. Dazu gehören Durchfall, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen. In ernsteren Fällen können auch Halluzinationen und Fieber auftreten.21

Einzelne Studien wiesen in Auberginen geringe Mengen an Nikotin nach.9 Auch andere Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Kartoffeln zeigen dieses Phänomen. Allerdings handelt es sich dabei um so geringfügige Mengen, dass sie teilweise schwer messbar sind.10 Entsprechend gibt es auch Studien, die keinen messbaren Nikotingehalt aufzeigen.9

Literaturverzeichnis - 12 Quellen

5.US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA. 2019.
6.

Naeem MY, Ugur S. Nutritional Content and Health Benefits of Eggplant. Turkish Journal of Agriculture - Food Science and Technology. 2019;7(3):31-36.

7.

Sharma M, Kaushik P. Biochemical Composition of Eggplant Fruits: A Review. Appl Sci. 2021;11(15):7078.

8.

EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM), Schrenk D, Bignami M et al. Risk assessment of glycoalkaloids in feed and food, in particular in potatoes and potato‐derived products. EFSA Journal. 2020;18(8):e06222.

9.

BfR - Bundesinstitut für Risikobewertung. Keine Gesundheitsgefahr durch Nikotin im Hühnerei. 2008.

10.

Moldoveanu S, Scott WA, Lawson DM. Nicotine Analysis in Several Non-Tobacco Plant Materials. Contributions to Tobacco and Nicotine Research. 2016;27(2):54-59.

11.

Condurache Lazăr NN, Croitoru C et al. Eggplant Peels as a Valuable Source of Anthocyanins: Extraction, Thermal Stability and Biological Activities. Plants. 2021;10(3):577.

12.

Jiang M, Ren L, Lian H, Liu Y, Chen H. Novel insight into the mechanism underlying light-controlled anthocyanin accumulation in eggplant (Solanum melongena L.). Plant Sci. 2016;249:46-58.

19.

Martinez-Ispizua E, Calatayud A et al. Phenotyping Local Eggplant Varieties: Commitment to Biodiversity and Nutritional Quality Preservation. Front Plant Sci. 2021. Vol 12.

21.

Weiss C. Glykoalkaloide in Kartoffeln und Tomaten. Ernährungs Umschau. 2007. 8:474-477.

22.

Institut-kirchhoff de: Neue EU-Empfehlung zur Überwachung von Glykoalkaloiden in Kartoffeln.

23.

Bhagwat S, Haytowitz DB, Holden JM. USDA Database for the Flavonoid Content of Selected Foods, Release 3. Beltsville: Nutrient Data Laboratory, Beltsville Human Nutrition Research Center, Agricultural Research Service, U.S. Department of Agriculture; September 2011;1-107.

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