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Auberginen - Ökologischer Fussabdruck

Bevorzugen Sie Bio-Auberginen aus Freilandanbau und Nahimport, da diese einen kleineren ökologischen Fussabdruck haben als Gewächshaus-Auberginen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck von Auberginen ist abhängig von der Saison, dem Herkunftsland und dem Transportmittel. Erlauben die klimatischen Bedingungen eines Landes keinen Freilandanbau von Auberginen, wachsen die Pflanzen im Gewächshaus, was teilweise zusätzlicher Beheizung bedarf. Die CO2-Emissionen von Auberginen können je nach Berechnungsmethode auch unter denen von Tomaten, Gurken oder Kopfsalat liegen. Im Gewächshaus, aber auch teilweise im Freiland benötigen Auberginen eine künstliche Bewässerung, was sich vor allem in Ländern mit Wasserknappheit stark negativ auf den ökologischen Fussabdruck auswirkt.17 Sie wachsen im Gewächshaus meist auf einem Substrat aus Steinwolle. Die Nährstoffe bekommen sie ähnlich einer Infusion zugeführt und man benötigt ca. 40 Liter Erdöl pro Quadratmeter im Jahr.14

Laut der dänschen Klimadatenbank Concito beträgt der CO2-Fussabdruck von Auberginen 0,87 kg CO2eq/kg.24

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Gemüsefrüchte der aus Asien stammenden Pflanze verwendet man dort seit langer Zeit. Der Ursprung (Genzentrum) der Aubergine ist jedoch nicht exakt zu bestimmen, denn sowohl Indien als auch China belegen seit mehreren Jahrtausenden die Nutzung dieser Pflanze.3,20 Die moderne Forschung geht davon aus, dass die Kultivierung in Indien und China etwa zur gleichen Zeit ihren Anfang nahm.20

Asiatische Länder sind nach wie vor die Hauptkultivatoren der Aubergine. China ist der Hauptproduzent, gefolgt von Indien und Ägypten.1,20 Die dort gezüchteten Varietäten unterscheiden sich teilweise von denen in Europa.1

In Europa finden sich Hinweise auf die Nutzung von Auberginen ab dem 14. Jahrhundert.20 In europäischen Ländern stammt die Aubergine meistens aus Italien.1

Wild zu finden

Sowohl in Indien als auch China existieren auch heute Populationen der wilden Aubergine: Solanum incanum L. in Indien - und Solanum undatum Lam. in China.3 Solanum incanum L. mit nur 5 bis 7 cm Länge ist nicht zu verwechseln mit der sog. indischen Aubergine (engl. Indian eggplant und auch der Art Solanum melongena L. zugehörig), die der in Europa bekannten, aber wesentlich grösseren Varietät ähnelt.4

Anbau - Ernte

Auberginen aus der Schweiz, aus Österreich oder Deutschland produziert man sowohl im konventionellen als auch im biologischen Landbau. Um die nötigen sommerlichen Temperaturen von 20-30 °C kontinuierlich zu gewährleisten, stammen sie dann jedoch oft aus dem Gewächshaus.

Auberginen kann man gut im Garten oder auch im Topf selbst anpflanzen.13 Auch hierbei ist zu beachten, dass die Auberginenpflanze ausreichend Wärme und sehr viel Sonnenlicht zum guten Wachstum benötigt. Zieht man Auberginen aus Samen selbst, so dauert es je nach Umgebungstemperatur etwa 8-17 Tage bis zum Austrieb der Keimlinge. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte man die Samen feucht halten. Das Auspflanzen der gut entwickelten Setzlinge sollte ab einer Bodentemperatur von mindestens 21 °C geschehen. Zwischen den Jungpflanzen ist auf ausreichenden Abstand von mindestens 40 cm zu achten. Auberginensetzlinge gibt es auch im Gartencenter zu kaufen, diese kann man bei geeigneter Aussentemperatur direkt auspflanzen. Übermässige Bewässerung und feuchte Böden sind zu vermeiden, Auberginenpflanzen sind aufgrund ihrer tiefen Wurzeln recht tolerant gegenüber Trockenheit. Während der Wachstumsperiode kann man den Boden mit Mist oder Kompost düngen und die Jungpflanzen für den Schutz vor Krankheiten oder Schädlingen mit Holzstäben stützen. Nach etwa 60-80 Tagen sind die Früchte der Auberginenpflanze reif und man kann idealerweise zwischen 6 und 8 Auberginen ernten.

In den asiatischen Ländern ist der sogenannte Auberginenfruchtbohrer für grosse Ernteausfälle verantwortlich. Die Larven dieses Insekts schädigen Blüten und Triebe der Aubergine, während die ausgewachsenen Falter sich in die Auberginenfrucht bohren.15 Um dies zu verhindern, spritzt man üblicherweise grosse Mengen an Insektiziden. Dennoch kommt es teilweise zu hohen Ernteausfällen.16 Um dem entgegenzuwirken, entwickelten Monsanto, das Saatgutunternehmen Mahyco und indische Forschungsinstitute eine genetisch modifizierte Bt-Aubergine. In diese ist ein Gen eingeschleust, das die Ausbildung eines gegen den Fruchtbohrer wirksamen Proteins bewirkt.15 In Indien ist dieses Saatgut für den kommerziellen Anbau im Jahr 2023 noch nicht zugelassen.

Die Bt-Aubergine gilt als erste zugelassene genetisch modifizierte Nahrungspflanze zum kommerziellen Anbau in Entwicklungsländern. Mehr als 65'000 Kleinbauern in Bangladesch verwenden sie inzwischen wegen höherer Erträge und Kosteneinsparungen durch verminderten Insektizideinsatz.16

Weiterführende Informationen

Es gibt drei Hauptvarietäten von Solanum melongena: Die var. esculenta, wächst vorwiegend in Europa, hat rundliche, eierförmige Früchte, die var. serpentinum hat lange, schlanke Früchte sowie die var. depressum (Zwerg-Aubergine) hat kleine, runde Früchten.18 Zusätzlich zu diesen Formen gibt es Auberginen auch in den unterschiedlichsten Farben: von weiss über pink gesprenkelt bis violett oder nahezu schwarz.6,19,20

Alternative Namen

In der Schweiz und in Deutschland ist die Bezeichnung Aubergine oder Eierpflanze bzw. Eierfrucht geläufig, in Österreich hat sich der Begriff Melanzani durchgesetzt. Auf Englisch heisst sie aubergine oder eggplant. Vor allem im asiatischen Raum kennt man die Aubergine als Brinjal.

Literaturverzeichnis - 13 Quellen

1.

Worldatlas com: Top Eggplant Producing Countries In the World. 2017.

3.

Meyer RS, Karol KG, Little DP, Nee MH, Litt A. Phylogeographic relationships among Asian eggplants and new perspectives on eggplant domestication. Molecular Phylogenetics and Evolution. 2012;63(3):685-701.

4.Specialty Produce. Indian Eggplant Information. 2023.
6.

Naeem MY, Ugur S. Nutritional Content and Health Benefits of Eggplant. Turkish Journal of Agriculture - Food Science and Technology. 2019;7(3):31-36.

13.

Wikifarmer com: 8 Dinge, die Sie beim Anbau von Auberginen in Ihrem Garten beachten sollten – Was muss ich bei Auberginen Pflanzen beachten? 2017.

14.

Umweltberatung at: Melanzani – die noble Aubergine. 2023.

15.

Shelton AM, Hossain MJ et al. Bt Eggplant Project in Bangladesh: History, Present Status and Future Direction. Front Bioeng Biotechnol; 2018. Vol 6.

16.

Transgen de: Bangladesch: Immer mehr Kleinbauern nutzen Gentechnik-Auberginen. 2022.

17.

Zhiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zurich. 2016.

18.

Ali Z, Xu ZL et al. Molecular diversity analysis of eggplant (Solanum melongena) genetic resources. Gen Mol Res; 2011;10(2):1141-55.

19.

Martinez-Ispizua E, Calatayud A et al. Phenotyping Local Eggplant Varieties: Commitment to Biodiversity and Nutritional Quality Preservation. Front Plant Sci. 2021. Vol 12.

20.

Taher D, Solberg SØ, Prohens J et al. World vegetable center eggplant collection: origin, composition, seed dissemination and utilization in breeding. Front Plant Sci. 2017;(8).

24.

Concito. The big climate database. Aubergine. 2024.

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