Rotalgen (Rhodophyta) sind ein Stamm der Algen, der eine Vielzahl von meist roten Gattungen und Arten umfasst. Auch unter den Rotalgen gibt es Seetang (marine Makroalgen) von denen einige Arten, auch roh, essbar sind. Bevorzugen Sie Bio-Qualität.
Verwendung in der Küche
Was ist Seetang? Seetang bezeichnet die mit dem Auge erkennbaren, überwiegend am Untergrund festgewachsenen Makroalgen im Meer. Sie unterscheiden sich damit von den einzelligen oder mikroskopisch kleinen Mikroalgen. In den Stämmen der Rotalgen (Rhodophyta; ca. 6000 Arten), Grünalgen (Chlorophyta; ca. 1500 Arten) und Braunalgen (Phaeophyceae; ca. 1755 Arten) sind sowohl Mikroalgen-Arten als auch Makroalgen-Arten (Seetang) vertreten.1,2
Die meisten Seetang-Arten sind Rotalgen.3 Dem Stamm der Rotalgen (Rhodophyta) gehören viele Algen an, die durch bestimmte Pigmente der Fotosynthese rot gefärbt sind. Doch sind auch Algen mit anderen Farbausprägungen darin zu finden.
Der Fokus dieses Artikels liegt auf mehrzelligen Rotalgen-Arten, also Rotalgen-Seetang. Kann man Rotalgen essen? Wir fokussieren uns in erster Linie auf essbaren Seetang der Rotalgen, dazu gehören z.B. Purpurtang (Nori; Gattung Porphyra), Knorpeltang (Chondrus crispus) oder Dulse (Lappentang; Palmaria palmata). Der Geschmack von Seetang reicht von mild, süsslich zu würzig-salzig und kann je nach Art leicht fischig schmecken.
In Europa gelangt man oft nur an trockenen Rotalgen-Seetang. Wie kann man Seetang zubereiten? Getrockneten Seetang weicht man kurz in Wasser ein, sodass man ihn wie frischen Seetang zubereiten kann. Rotalgenflocken eignen sich hervorragend für das Würzen von allerlei vegetarischen und veganen Speisen. Sie verleihen Gerichten, aber auch Brühen eine willkommene Umami-Note.
Während in Europa die Verwendung von Algen in der Küche noch nicht weitverbreitet ist, gehören die Algen in vielen asiatischen Ländern regelmässig auf den Tisch. Die bekannteste Form von Rotalgen sind die Rotalgenblätter (Nori), meist hergestellt aus Purpurtang-Arten. Die dünnen, trockenen Blätter eignen sich hauptsächlich zur Herstellung von Sushi und Gimbap (koreanisch). In Asien sind sie in Suppen oder in Gewürzmischungen für z.B. Ramen beliebt. Die Blätter sind üblicherweise geröstet und gelten daher nicht als Rohkost. Rohe Nori-Blätter gibt es zwar, diese sind jedoch schwierig zu finden und vielfach teurer. Kann man Seetang roh essen? Ob roh oder geröstet, Seetang ist zum Rohverzehr geeignet.
Weitere häufig verwendete Rotalgen-Arten sind der leicht nussig schmeckende Lappentang (Dulse (Lappentang) getrocknet) und der Knorpeltang (auch Irish Moss genannt), aus dem man das Polysaccharid Agar gewinnt, das man als veganen Gelatine-Ersatz verwendet.
Ist Seetang vegan? Seetang ist vegan und eignet sich generell zum Verfeinern von Salaten und Suppen. So lässt sich z.B. eine klassische Miso-Suppe zubereiten, aber auch eine cremige Suppe mit Blumenkohl aufpeppen. Ein veganer Seetangsalat mit Wildreis, Tofu, Sesam und Frühlingszwiebeln ist sehr zu empfehlen. Auch Eintöpfe, Risotto, Omeletten oder sogar Kartoffelstock lassen sich mit Algen aufwerten. In einer Gemüsepfanne mit Spinat, Lauch und Chili zu Reisnudeln schmecken Rotalgen ebenfalls lecker. Getrockneter Seetang macht sich zusammen mit getrockneten Früchten und Nüssen auch als Snack gut.
Veganes Rezept für einen Randen-Quinoa-Salat mit Rotalgen
Zutaten (für 4 Personen): 10 g getrocknete Rotalgen (am besten bio), 2 rohe Randen, 1 Bund Radieschen, ½-1 Chilischote, 10 g frischer Ingwer, 1 Limette, 2 EL Sojasauce, 2 EL Rapsöl, 1 Spritzer Agavendicksaft, 100 g Quinoa.
Zubereitung: Getrocknete Rotalgen in Wasser ca. 5 Min. einweichen. Währenddessen Randen schälen, Radieschen abspülen und beides in dünne Scheiben hobeln. Die entkernte Chilischote fein hacken. Ingwer schälen und fein reiben. Saft der Limette in eine Schüssel auspressen. Sojasosse, Öl, Chili, Ingwer und Agavendicksaft hinzugeben und gut verrühren. Die Hälfte des Dressings über die Randen geben und vermischen. Den Rest beiseitestellen. Quinoa nach Packungsbeilage garen. Wasser der eingeweichten Algen abgiessen, abtropfen lassen und folgend in Stücke zupfen. Algen, Radieschen und Quinoa mit dem restlichen Dressing mischen. Randenscheiben dekorativ auf vier Teller verteilen und darauf den veganen Algen-Quinoa-Salat anrichten.
Vegane Rezepte mit Seetang (Rotalgen) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
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Einkauf - Lagerung
Rotalgen (Seetang) gibt es in Europa kaum frisch zu kaufen. Grossverteiler wie Coop, Migros, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc. und Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura bieten nur Nori-Blätter oder Nori-Flocken. Eher kleinere Supermärkte wie Denner und Volg führen die Algenblätter nicht oder nur während Sonderaktionen. Verarbeitet findet man Rotalgen in zahlreichen Produkten, wie z.B. Fertiggerichten, Knabbereien, Nudeln (Pasta), Suppenpulver oder Würzpasten.
In asiatischen Läden und Online-Shops ist die Chance auf eine vielfältigere Auswahl an Rotalgen grösser. Bio-Produkte sind im Online-Angebot gut vertreten. Zudem gibt es im Internet nicht geröstete, nur schonend getrocknete Rotalgenblätter in Rohkost-Qualität zu kaufen. Rohe Seetangblätter haben meist eine dunkelbraune Farbe, während geröstete Blätter eher grünlich sind.
Die Verfügbarkeit von Seetang (Rotalgen) ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Getrockneter Rotalgen-Seetang ist trocken, lichtgeschützt und am besten in einem luftdicht verschliessbaren Behälter aufbewahrt jahrelang haltbar. Frische Rotalgen sollte man im Kühlschrank lagern und innert zwei bis drei Tage aufbrauchen.
Literaturverzeichnis - 3 Quellen
1. | Lobban CS, Harrison PJ. Seaweed Ecology and Physiology. Cambridge University Press: Cambridge; 1994. |
2. | Hamid SS, Wakayama M et al. Metabolome profiling of various seaweed species discriminates between brown, red, and green algae. Planta. 2019;249(6):1921–1947. |
3. | Lee RE. Phycology. 4. Auflage. Cambridge University Press: New York; 2008: 89-138. |
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