Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Der CO2-Fussabdruck von Verpackung und Transport bei Kiwis aus Neuseeland unterscheidet sich je nach Verpackungsart und Zielmarkt. In Deutschland beläuft er sich auf 0,65-0,67 kg CO2eq pro kg importierter Früchte. Kiwis, die man von Neuseeland nach Japan exportiert, haben einen ökologischen Fussabdruck von circa 0,33-0,4 kg CO2eq/kg. Setzt man in Zukunft auf Effizienz im Versand, verwendet Züge und Schiffe anstelle von Flugzeugen und nützt nachhaltigere Verpackungen, verbessert sich die CO2-Bilanz.8 Zudem hilft es, wenn KonsumentInnen darauf achten, Kiwis saisonal zu kaufen. In Europa ist die Saison im Herbst bzw. Winter. Dann kommen die Kiwis vor allem aus Italien, Frankreich oder Griechenland, wodurch sie einen kürzeren Transportweg zurücklegen.
In der Türkei hat man den Wasserfussabdruck der Kiwiproduktion gemessen. Insgesamt sind auf 390 ha 8039 Tonnen Kiwis gewachsen, die einen jährlichen Wasserfussabdruck von 4'123'993 m3 aufwiesen (also ca. 513 Liter pro kg). Im Vergleich dazu hat man auf derselben Anbaufläche den Wasserfussabdruck von Haselnüssen ermittelt, der mit 1'847'587 m3 pro Jahr deutlich geringer ausfiel. Eine vermehrte Kiwiproduktion kann je nach örtlichen Bedingungen zu einer Wasserknappheit führen. In der Region hat man daher die Förderung des Haselnussanbaus anstelle des Kiwianbaus vorgeschlagen, da hierfür das Regenwasser auszureichen scheint.16 Für Neuseeland errechnete man einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von 417 Litern pro kg an produzierten Kiwifrüchten. Die Studie weist jedoch auf Uneinigkeiten bei der Gewichtung von Niederschlägen, Wasserabfluss und Entwässerung hin.20
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Bio-Kiwis sind frei von chemischen Pestiziden und synthetischen Düngemitteln. Überdies reifen sie in Mischkulturen anstelle von Monokulturen.18
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die Kiwifrucht ist in China heimisch (vermutlich im Südwesten). In den letzten 100 Jahren hat man die Kiwi, die ursprünglich eine Wildpflanze (chinesische Stachelbeere) war, domestiziert. Sie stellt heute eine wichtige Kulturpflanze dar.3 1904 führte Isabel Fraser Samen der Kiwi nach Neuseeland ein, wo Hayward Wright in den 1920er-Jahren die Sorte Hayward züchtete, die heute global am häufigsten vorkommt. Kiwis hat man ursprünglich zu Hause angebaut, bevor 1940 der kommerzielle Anbau begann.11 Neben Neuseeland breitete sich die Kiwi auch nach Australien, Chile, in die USA und nach Europa (vor allem Italien und Griechenland) aus.3 Heute ist Italien der führende Produzent von Kiwis, gefolgt von Neuseeland, Chile, Frankreich, Griechenland, Japan und den USA.11,18
Anbau im Garten
Actinidia deliciosa wächst auch im deutschsprachigen Raum in geschützten, wärmeren Lagen wie Weinbaugebieten. Als Schlingpflanze begrünt sie Hauswände, Zäune oder eine Pergola. Setzt man sie in den Garten, benötigt die Kiwipflanze eine Rankhilfe. Der Boden sollte feucht und leicht sauer sein, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Als besten Zeitpunkt zum Anpflanzen erweist sich das Frühjahr.12,13 Die Fruchtbildung der Kiwi erfolgt, wenn sie mindestens ein Jahr alt ist und eine Kreuzbestäubung stattgefunden hat. Hierfür benötigt man eine weibliche und männliche Pflanze. Das Geschlecht kann man jedoch erst an einer Pflanze, die blüht, bestimmen, weshalb es sich lohnt mehrere Pflanzen zu setzen.11 Die Ernte findet anschliessend im November statt.12
Kiwis wachsen auch in Töpfen. Allerdings ist hier zu beachten, dass die grüne Kiwi (Actinidia deliciosa) eine Grösse von bis zu 10 Metern erreicht, weshalb es sinnvoll ist, schwachwüchsigere Arten wie Actinidia kolomikta für eine Topfhaltung in Betracht zu ziehen. Diese hat zudem den Vorteil, winterhart zu sein und Temperaturen bis zu -30 °C auszuhalten.13
Weiterführende Informationen
Die grüne Kiwi (Actinidia deliciosa) gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) und zur Gattung Actinidia. Insgesamt umfasst diese (55-6011) bzw. 76 Arten (je nach Klassifikation), wobei man nur Actinidia chinensis (goldene Kiwi) und Actinidia deliciosa (grüne Kiwi) im kommerziellen Massstab anbaut.9
Alternative Namen
Der Name Kiwi - oder auf Englisch kiwifruit - stammt von Neuseelands Wappentier, dem Kiwi. Dieser ist wie eine Kiwifrucht braun und pelzig, weshalb Turners and Growers (neuseeländischer Lebensmittelproduzent) die Chinesische Stachelbeere zur Kiwi umbenannte. Als lateinische Bezeichnung dient Actinidia deliciosa; ein häufiges Synonym bleibt Actinidia chinensis L., das aber auch spezifisch die goldene Kiwi bezeichnet.11 Das hat Verwirrungspotential.
Weitere Namen sind Makakenpfirsich, Mihoutau oder Chinesische Stachelbeere bzw. Chinesischer Stachelgriffel.9
Die englische Sprache benutzt für grüne Kiwis ausserdem die Ausdrücke fuzzy-skinned kiwi oder fuzzy kiwi, um auf die Behaarung hinzuweisen. Diese ist viel stärker als bei goldenen Kiwis.11
Literaturverzeichnis - 9 Quellen
3. | Richardson DP, Ansell J, Drummond LN. The nutritional and health attributes of kiwifruit: a review. Eur J Nutr. Dezember 2018;57(8):2659–2676. |
8. | Robertson K, Garnham M, Symes W. Life cycle carbon footprint of the packaging and transport of New Zealand kiwifruit. Int J Life Cycle Assess. 2014;19(10):1693–1704. |
9. | Satpal D, Kaur J, Bhadariya V, Sharma K. Actinidia deliciosa (Kiwi fruit): a comprehensive review on the nutritional composition, health benefits, traditional utilization, and commercialization. J Food Process Preserv. Juni 2021;45(6):e15588. |
11. | Shastri KV, Bhatia V, Parikh PR, Chaphekar VN. Actinidia deliciosa: A review. International Journal of Pharmaceutical Sciences and Research. 2012 Oct 1;3(10):3543. |
12. | Pflanzenfreunde com: Kiwi im Obstgarten - Sorten, Anbau und Pflege. |
13. | Plantura garden: Kiwi pflanzen: Zeitpunkt, Standort & Vorgehen. |
16. | Bilge Ozturk G, Ozenen Kavlak M, Cabuk SN, Cabuk A, Cetin M. Estimation of the water footprint of kiwifruit: in the areas transferred from hazelnut to kiwi. Environ Sci Pollut Res. 2022;29:73171–73180. |
18. | Pini U. Das Bio-Food-Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014. |
20. | Hume A, Coelho C. Water footprinting the kiwifruit supply chain. Landcare Research Contract Report LC84. March 2011. |
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