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Schabzigerklee - Ökologischer Fussabdruck

Der ökologische Fussabdruck von Schabzigerklee ist wohl vergleichbar mit demjenigen von anderen Kräutern.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Trotz umfangreicher Recherchen liegen uns keine konkreten Zahlen zum CO2-Fussabdruck oder Wasserfussabdruck des Schabzigerklees vor. Zur Einordnung: Andere Kräuter wie Petersilie, Dill oder Schnittlauch besitzen frisch einen CO2-Fussabdruck von ca. 0,4 kg CO2eq/kg. Frisches Basilikum liegt bei 0,33 kg CO2eq/kg. Der Wert für getrocknetes Basilikum ist mit 7,34 kg CO2eq/kg um ein Vielfaches höher. Konkrete Werte für getrocknete Petersilie, Dill oder Schnittlauch sind uns nicht bekannt. Je nach Trocknungsmethode können noch Umweltbelastungen hinzukommen und die Öko-Bilanz der getrockneten Kräuter im Vergleich zu frischen um ein Vielfaches erhöhen - ähnlich dem Basilikum.6

Frischer Rosmarin hat einen jährlichen Wasserverbrauch von durchschnittlich 230-250 l/kg, der Wasserfussabdruck von Gemüse liegt bei 322 l/kg.7

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Schabzigerklee kommt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und dem Kaukasusgebiet.3 Von dort breitete er sich nach Österreich, Belgien, Bulgarien, Tschechien, Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Lettland, Moldawien, Norwegen, Slowakei sowie Ukraine aus.5 Heute baut man ihn vor allem in der Alpenregion und Südtirol an.

Wild zu finden

Die Abstammung dieses Klees nimmt man bei der Kulturpflanze Trigonella procumbens (Niederliegender Schabzigerklee, Liegender Bockshornklee) an, die ihre Heimat im östlichen Mittelmeerraum und im Kaukasusraum hat. Dort findet man Schabzigerklee gelegentlich an Wiesen und Wegrändern noch wild. In Österreich gilt der Wild-Schabzigerklee als bedrohte Art.11

Verwechslungsmöglichkeit

Der Schabzigerklee ist sehr eng verwandt mit dem Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum), weshalb man die Blätter frisch oder getrocknet sehr leicht miteinander verwechseln kann. Die Blütenform und -farbe unterscheiden sich sehr deutlich, der Bockshornklee hat gelbe Blüten und fein gezähnte bis gewellte Blätter. Der würzig-bittere Geschmack findet eine ähnliche Verwendung. Beide sind als gegenseitiger Ersatz verwendbar, wobei die Dosierung vom Bockshornklee aufgrund der Intensität sparsamer erfolgen sollte.8

Anbau - Ernte

Schabzigerklee ist eine einjährige Pflanze, die 20-100 cm hoch wächst. Er besitzt eine Pfahlwurzel und dreizählige Laubblätter. Im Zeitraum von Juni bis Juli (gelegentlich auch bis September8) blüht der Klee hellblau. Die Blätter erntet man von Mai bis September. Die Frucht sieht aus wie eine eiförmige Hülse, wohingegen die Samen eher rund und gelbgrün bis dunkelbraun erscheinen. Die Pflanze ist wärmeliebend, wächst aber ohne besondere Klima- oder Bodenansprüche.4 In der Landwirtschaft verwendet man Schabzigerklee aufgrund der stickstofffixierenden Eigenschaften auch als Gründüngung.

Anbau als Topfpflanze

Der Schabzigerklee lässt sich im Topf auf dem Balkon oder auf der Terrasse kultivieren, als Zimmerpflanze ist er ungeeignet. Er benötigt eine humusreiche Erde und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Staunässe verträgt er genauso wenig wie zu lange Trockenperioden. Im Topf sollten Sie 2-3 Mal pro Jahr nachsäen, so bilden sich immer wieder neue frische Pflanzen. Schneidet man das Kraut ca. 15 cm über dem Boden ab, bildet die Pflanze neue Triebe und man kann bis zu dreimal pro Jahr Blätter ernten.8 Haben die Blätter der einjährigen Pflanze im Herbst eine bräunliche Farbe, eignen sie sich nicht mehr für die Verwendung als Gewürz.

Weiterführende Informationen

Der Schabzigerklee (Trigonella caerulea) entstammt der Gattung Trigonella innerhalb der Hülsenfrüchtler (Fabaceae, Leguminosae).3

Seit 1825 reiht man den Schabzigerklee in die Gattung Trigonella ein1, während der Wiesen-Klee und seine Verwandten der Gattung Trifolium angehören. Beide Gattungen zählen zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) und zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Der Name Schabzigerklee (oder Schabziegerklee) entstammt der Verwendung für die Käseherstellung. In der Schweiz meint man mit "Ziger" die von der Molke getrennten Milchproteine, in Österreich ist das Wort "Topfen" und in Deutschland "Quark" gebräuchlich. In der Schweiz gibt es seit 1917 einen Zigerkraut-Produzentenverband (Lachen/SZ), der das alleinige Abnahmerecht für das Kleepulver hat, das man für die Herstellung des Schabziger-Käses benötigt.

Alternative Namen

Synonyme für Schabzigerklee (manchmal auch Schabziegerklee geschrieben) sind Blauer Bockshornklee, Blauer Steinklee, Brotklee, Käseklee, Zigerklee, Zigerkraut, Zigeunerkraut.3 Weiter kennt man ihn unter Zigerchrut, Blauer Honigklee, Bisamklee und Hexenkraut. Es gibt keinen Unterschied zwischen Brotklee und Schabzigerklee. Die Namen verwendet man synonym. Im Englischen nennt man ihn blue fenugreek. Weitere synonyme botanische Namen neben Trigonella caerulea sind Melilotus coerulea, Trifolium caerulea und Trigonella melilotus-caerulea.3 Die dreieckige Blütenform ("trigonus") war namensgebend für den botanischen Namen Trigonella.

Sonstige Anwendungen

Das ätherische Öl von Schabzigerklee gilt als erdend und beruhigend, weshalb man es teilweise zur Stressreduktion und bei Entspannungsübungen einsetzt.

Literaturverzeichnis - 8 Quellen

1.

Global Biodiversity Information Facility (GBIF): Trigonella caerulea (L.) Ser.

3.

Melzig MF, Hiller K. Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 3. Auflage. Berlin [Heidelberg]: Springer Spektrum; 2023.

4.

Pramsohler M, Castellan A, Pérez M, Çiçek S. Agronomische und phytochemische Charakterisierung von Brotklee-Landsorten. Julius-Kühn-Archiv. 2023.

5.

CABI Compendium. Trigonella caerulea (117644).

6.

CONCITO. The Big Climate Database. Dill, parsley, chives, basil fresh and dried. Version 1. 2024.

7.

Litskas V, Chrysargyris A, Stavrinides M, Tzortzakis N. Water-energy-food nexus: A case study on medicinal and aromatic plants. Journal of Cleaner Production. 2019;233:1334–1343.

8.

Plantura.garden Schabzigerklee: Anbau, Verwendung & Wirkung des Brotklees.

11.

Austria-forum org: Liste vom Aussterben bedrohter Arten Österreichs. 2022.

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