Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Das Grün der Frühlingszwiebeln (obere Pflanzenorgane) ist sehr schmackhaft und leicht verdaulich. Der Kalorienanteil beträgt 27 kcal/100g. Blätter und Stängel bestehen zu 92 % aus Wasser und enthalten 1,8 Gramm Ballaststoffe, 5,7 Gramm Kohlenhydrate und einen kleinen Anteil an Protein und Fett pro 100 g.4
Das Blattgrün enthält 156 µg Vitamin K pro 100 g, was dem doppelten Tagesbedarf entspricht. Zum Vergleich: Mangold enthält 830 µg, Rosenkohl 177 µg und Lauch 47 µg pro 100 g.4 Vitamin K ist vor allem in grünem Gemüse präsent. Um einen allzu hohen Vitaminverlust zu vermeiden, sollte man diese Sorten immer dunkel lagern. Das Vitamin ist zwar relativ hitze-, aber nicht lichtstabil.
Stängel und Blätter der Frühlingszwiebeln liefern auch Folsäure: 30 µg/100g sind bei einem täglichen Bedarf von rund 300 µg6 nicht besonders viel, aber bei regelmässigem Verzehr nicht zu unterschätzen. Orangen und Zitronenmelisse haben gleiche Werte, Rucola hat mit 97 µg/100g deutlich mehr.4
Bei den Zwiebeln ist Kalium als Mineralstoff gerade noch erwähnenswert. 100 g des Grüns liefern 159 mg Kalium, das deckt zwar nicht annähernd den empfohlenen Tagesbedarf von 4 g,21 ist aber für ein Gemüse nicht schlecht. Die "kaliumreiche" Banane enthält im Vergleich 360 mg Kalium. Besonders viel Kalium haben Gewürze und getrocknete Kräuter: Kurkuma enthält z.B. 2080 mg/100g, Kreuzkümmelsamen 1788 mg und getrocknete Korianderblätter sogar 4466 mg. Hülsenfrüchte enthalten zwischen 1000 und 1800 mg.4
Die gesamten Inhaltsstoffe von rohen Frühlingszwiebeln (Stängel und Blätter), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Wie gesund sind Frühlingszwiebeln? Der gesundheitliche Aspekt der Stängel und Blätter ist hoch; die Inhaltsstoffe sind in etwa vergleichbar mit ganzen Frühlingszwiebeln sowie mit Küchenzwiebeln.
Das Vitamin K im Grün der Frühlingszwiebeln ist wichtig für eine funktionierende Blutgerinnung und es ist am Knochenaufbau beteiligt. Vitamin K verabreicht man auch Neugeborenen, um deren Speicher aufzufüllen.
Zwiebeln jeglicher Art helfen bei bronchialen und asthmatischen Krankheiten. Man spricht ihnen antibiotische, herz- und gefässschützende, harntreibende und krebshemmende Eigenschaften zu.5
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von Blättern und Stängeln von rohen Frühlingszwiebeln kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Die Blätter und Stängel von rohen Frühlingszwiebeln enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:7,22,23
- Isoprenoide: Monoterpene (Alpha-Pinen, Beta-Pinen, Limonen, Thymol); Triterpene: Steroide (Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Campesterol, Daucosterol), Steroid-Saponine (Fistulosaponine A-F, Furostanol-Saponine)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Benzoesäure, Saliciylsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Gallussäure, Protocatechinsäure, Vanillinsäure, Syringasäure), Hydroxyzimtsäuren (Zimtsäure, Ferulasäure, p-Cumarsäure, Kaffeesäure); Flavonoide: Flavonole (Quercetin, Isoquercitrin, Quercetol, Kaempferol, Isorhamnetin, Fisetin, Morin, Myricetin, Rutin), Flavone (Apigenin, Luteolin), Flavanone (Naringenin, Hesperidin), Flavanole (Catechin, Epicatechin), Isoflavone (Ononin A1), Anthocyane (Cyanidin, Delphinidin)
- Organische schwefelhaltige Verbindungen: Thiosulfate (Alliin, Allicin), Sulfide (Onionin), Sulfoxide (Allium Sulfoxid), Kujounin A3, Kujounin B1, Kujounin B2, Kujounin B3, Allium Sulfoxid A1, A2, A3,
- Weitere organische Verbindungen: Cumarine, Carbonsäuren (Dichloressigsäure)
Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in den Blättern und Stängeln von rohen Frühlingszwiebeln abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.
Die Blätter von Frühlingszwieblen enthalten vor allem Steroide, Saponine und Flavonoide, sowie schwefelhaltige Verbindungen und Hydroxybenzoesäuren.22 Die in allen Pflanzenteilen enthalten schwefelhaltigen Verbindungen und Flavonoide wie Myricetin, Quercetin, Rutin und Kaempferol wirken antimikrobiell, entzündungshemmend und immunstimulierend. Die Polyphenole (Flavonoide) verbessern die Blutzirkulation und verhindern Blutgerinnsel und Arteriosklerose. Ebenso erforschte man das Potential für Wirkungsmechanismen gegen Arthritis.5,7,22,23
In-vitro-Studien zeigen, dass hohe Konzentrationen von Frühlingszwiebel-Extrakten das Wachstum menschlicher Fibroblasten und Keratinozyten hemmten. Dies deutet auf das Potenzial in der Krebstherapie hin. Eine weitere Studie untersuchte die chemoprotektive Wirkung von Frühlingszwiebel-Extrakten auf Dickdarmkrebs in einem Mausmodell. Die Ergebnisse zeigen, dass die Extrakte Entzündungsmarker wie COX-2 und iNOS sowie Marker für Apoptose, Proliferation, Angiogenese und Tumorinvasion hemmen. Dies deutet auf eine mögliche Senkung des Darmkrebsrisikos hin.22
Die Ergebnisse einer weiteren Studie beschreiben, dass die Extrakte aus den Blättern der Frühlingszwiebel die übermässige Bildung von Stickstoffmonoxid durch Lipopolysaccharide reduzieren und die Expression von Cyclooxygenase 2 hemmen, einem Enzym, das an der Produktion von Prostaglandinen bei Entzündungen beteiligt ist. Die Studie unterstreicht die antioxidative, entzündungshemmende Wirkung, die Reduktion von Arteriosklerose sowie den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.22
Mehrere Studien belegen eine positive Wirkung von Frühlingszwiebelextrakten zur Gewichtskontrolle und Verringerung von Fettleibigkeit bei Mäusen. Ein 70%iger Ethanolextrakt reduzierte das Körpergewicht, das Fettgewebe und die Grösse der Adipozyten bei Mäusen mit fettreicher Diät.22
Weitere Details zu den positiven Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe von Zwiebeln auf den menschlichen Körper finden Sie bei den Zutaten Frühlings- / Lauch- / Winterzwiebeln, roh und Zwiebel, roh.
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Obwohl die meisten Pflanzenzwiebeln für die Menschen giftig oder unbekömmlich sind, dienen sowohl Küchenzwiebeln als auch Frühlingszwiebeln zur Erhaltung unserer Gesundheit. Für andere Säugetiere können sie giftig sein (z.B. Hunde, Katzen und Pferde).
Bei manchen Allergikern können Kontaktekzeme auftreten, bei denen - wie beim Knoblauch - niedermolekulare Schwefelverbindungen als Allergene auftreten. Zwiebeln enthalten weitere Proteine, die Allergien auslösen können: Lipidtransfer-Protein (All c 3), Profilin (All c 4, Kreuzallergen mit Gräserpollen) und Alliin-Lyase (Kreuzallergen mit anderen Laucharten).11
Literaturverzeichnis - 8 Quellen
4. | USDA United States Department of Agriculture. |
5. | Roger P. Heilkräfte der Natur: Ein Praxishandbuch.3. Zürich: Advent Verlag. 2006. |
6. | Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Höchstmengen für Folsäure in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. 2021. |
7. | Balkrishna A, Sharma H, Srivastava D u.a. Phytochemistry, pharmacology, and medicinal aspects of Allium fistulosum L.: A narrative review. J Appl Pharm Sci [Internet]. 2023 [zitiert 30. Oktober 2023]. |
11. | Enrique E, Malek T, Mateo J et al. Involvement of lipid transfer protein in onion allergy. Annals of Allergy, Asthma & Immunology. 2007;98(2):202. |
21. | Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Höchstmengenvorschläge für Kalium in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. 2021. |
22. | Kim SH, Yoon J u. a. Green onion (Allium fistulosum): an aromatic vegetable crop esteemed for food, nutritional and therapeutic significance. Foods. 2023;12(24):4503. |
23. | Kurnia D, Ajiati D, Heliawati L, Sumiarsa D. Antioxidant properties and structure-antioxidant activity relationship of allium species leaves. Molecules. November 2021;26(23):7175. |
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