Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Die Hauptanbaugebiete der Sternfrucht liegen in tropischen Ländern wie Taiwan oder Indonesien, regionaler Anbau in Europa erfolgt bisher nur vereinzelt. Demnach sind die Transportwege der Früchte sehr lang, was sich auch in ihrem ökologischen Fussabdruck niederschlägt. Aufgrund der schnellen Verderblichkeit transportiert man die Sternfrüchte oftmals per Flugzeug, was wesentlich mehr Emissionen verursacht als der Transport mit Schiffen.
In der konventionellen Landwirtschaft kommen ausserdem chemische Düngemittel und Pestizide zum Einsatz, so auch bei der Sternfrucht, die anfällig für Schädlinge ist.27 Diese Pestizide wirken sich jedoch negativ auf die Umwelt aus, unter anderem auf die wichtigsten Bestäuber der Sternfrucht - die Honigbienen.7,26,27 Idealerweise achtet man beim Einkauf also auf Produkte aus biologischer und regionaler Landwirtschaft.9 Das bayrische Tropenhaus 'Klein Eden' beispielsweise baut mit Erfolg exotische Früchte biologisch an – darunter auch die Sternfrucht.21
Für ein optimales Wachstum benötigt die Sternfrucht viel Wasser und sommerliche Temperaturen. Um Trockenstress bei den Pflanzen zu vermeiden, muss man Sternfrüchte teilweise auch künstlich bewässern.5,28 Dies erhöht den Wasserfussabdruck, erfordert zusätzliche Energie und verschlechtert so die Ökobilanz.
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Weltweites Vorkommen - Anbau
Woher kommt die Sternfrucht? Der Ursprung der Sternfrucht ist nicht eindeutig geklärt; Indochina, Malaysia und Indonesien gelten als die wahrscheinlichsten Ursprungsorte. Weitere mögliche Ursprungsorte sind das Molukken-Archipel, Indien und Sri Lanka. In prähistorischer Zeit brachte man die Sternfrucht auf die Philippinen und nach Indien. Der Sanskrit-Name 'Karmana' (= food appetizer7, auf Deutsch: Appetitanreger) belegt in Indien ihr langjähriges Vorkommen. Im Jahr 1856 findet die Sternfrucht Erwähnung in Rio de Janeiro und 1887 in Florida, Trinidad und Tobago. Die Kulturpflanze führte man wahrscheinlich um 1789 nach Hawaii und Ende des 19. Jahrhunderts nach Australien ein.11
Die Sternfrucht baut man heute in vielen Gebieten der Tropen und Subtropen an. Zu den Hauptproduktionsländern gehören Taiwan, Malaysia, Brasilien, Guyana, Indien, die Philippinen, Australien, Israel, Florida und Hawaii.11
Eigener Anbau
Die exotische Pflanze kann man als jungen und veredelten Baum erwerben. Da dieser nicht winterhart ist und nicht weniger als 10 °C verträgt, macht er sich im mitteleuropäischen Raum am besten in einem Wintergarten. Genussreife Sternfrüchte kann man von Oktober bis Februar ernten.
Weiterführende Informationen
Die Sternfrucht ist ein langsam wachsender, buschartiger Baum mit einem kurzen Stamm. Der Baum erreicht eine Höhe von 6 bis 9 m und einen Durchmesser von bis zu 15 cm. Bei Stress falten sich die Blätter in der Nacht zusammen. Die Sternfrucht blüht lila. Unreife Früchte sind dunkelgrün; eine reife Sternfrucht hat eine gelbe Farbe (Ausnahme: spezielle Kulturvarietäten, z.B. die oben erwähnte 'Honglong' = Averrhoa carambola L. cv. Honglong). Die Sternfrucht gehört zur Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) und zur Gattung der Gurkenbäume (Averrhoa).15
Alternative Namen
Im deutschsprachigen Raum nennt man die Sternfrucht auch Karambola, Carambola oder Karambole. Im Englischen kennt man sie als star fruit oder carambola.
Sonstige Anwendungen
Die Sternfrucht eignet sich als Putzmittel, speziell zur Reinigung von Metallen.
Literaturverzeichnis - 9 Quellen
5. | Galán Saúco V, Menini UG. Carambola cultivation: FAO Plant Production and Protection Paper 108. Rom: Food and Agriculture Organization of the United Nations; 1993: 8-20. |
7. | Gaurav S, Hansraj M, Kapil V, Ankur P. A complete review on: Averrhoa carambola. World Journal of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences. 2012; 1/1:17-33. |
9. | Laffan J. Organic farming: Crops, fruits and vegetables. Paterson, N.S.W: NSW Dept. of Primary Industries; 2008. |
11. | Paull RE, Duarte O. Tropical fruits: 2nd ed. Wallingford, UK : CABI; 2012. |
15. | Ramadan NS, El-Sayed NH, El-Toumy SA et al. Anti-Obesity Evaluation of Averrhoa carambola L. Leaves and Assessment of Its Polyphenols as Potential α-Glucosidase Inhibitors. Molecules. 2022; 27(16):5159. |
21. | Zelewitz I. Das Treibhaus und sein Effekt - BIORAMA; 2022. |
26. | Dechechi Cambo E. Beekeeping and Bee Conservation: Advances in Research. Intech. 2016. |
27. | Department of Agriculture Malaysia. Technical Document for Market Access on Star Fruit. 2004. |
28. | University of Florida. Fact Sheet HS-12. The Carambola (Star Fruit). April 1994. |
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