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Kokosjoghurt ist ein joghurtähnliches Produkt aus Kokosmilch, das man mit den klassischen Joghurt-Bakterienkulturen (wie z.B. Streptococcus thermophilus, Lactobacillus bulgaricus) herstellt. Rohes Bio-Kokosjoghurt lässt sich einfach selbst herstellen.
Verwendung in der Küche
Kokosjoghurt kann man sehr vielfältig verwenden. Es eignet sich als veganer Joghurtersatz zum morgendlichen Müesli, für 'Overnight Oats' oder schmeckt lecker mit frischen Früchten vermengt. Das angesäuerte Kokosprodukt kann man aber auch zum Verzieren oder Verfeinern von veganen Kuchen, Torten, Cremes oder anderen kalten Desserts verwenden. In Kuchen, Muffins oder im bekannten Mango-Lassi lässt sich das Kuhmilch-Joghurt ganz einfach durch Kokosjoghurt ersetzen. Zudem lässt sich auch veganes 'Frozen Joghurt' mit Kokosjoghurt herstellen - gefrorene Früchte (z.B. Mango oder Erdbeeren) mit dem Joghurt pürieren. Auch Smoothies kann man mit Kokosjoghurt verfeinern. Kokosjoghurt ist auch in pikanten Saucen (Sossen), Dips, Aufstrichen, Suppen oder Currys verwendbar.
Es ist zu beachten, dass Kokosjoghurt einen hohen Fettgehalt (gesättigte Fette!) hat und damit angereicherte Mahlzeiten einen höheren Nährwert erhalten. Daher ist Joghurt aus Kokosmilch sparsam einzusetzen. Neben Sojajoghurt gibt es noch andere vegane Alternativen aus Hafermilch oder Mandelmilch.
Der Geschmack von Kokosjoghurt ist je nach Produkt und Herstellung mild bis säuerlich. Der häufig hohe Fettgehalt lässt ihn cremig und sahnig erscheinen.
Eigene Zubereitung (Kokosjoghurt selber machen)
Kokosjoghurt kann man mit wenigen Zutaten einfach selbst herstellen. Für 1 kg Kokosjoghurt benötigt man 800 ml Bio-Kokosmilch aus der Dose, 1-2 TL Agar-Agar (als Verdickungsmittel) und Joghurt-Starterkulturen (dieses Ferment enthält Milchsäurebakterien wie z.B. Streptococcus thermophilus, Lactobacillus bulgaricus). Man kann es auch ohne Verdickungsmittel versuchen, allerdings ist veganer Joghurt flüssiger als jener aus Kuhmilch. Die letzten beiden Zutaten sind in Reformhäusern, Drogerien oder im Internet erhältlich. Da gekaufte Bio-Kokosmilch meist pasteurisiert ist, gilt ein Kokosjoghurt aus gekaufter Kokosmilch nicht als roh im Sinne von Rohkost.
Damit sich das Fett der Kokosmilch mit dem darin enthaltenen Wasser besser vermischt, ist es ratsam, die Konserve über Nacht bei Raumtemperatur zu lagern. Die Kokosmilch lässt sich dann mit einem Handmixer perfekt durchmischen. Davon entnimmt man ca. 100-200 g, gibt sie in einen Topf und vermischt sie mit Agar-Agar. Das Gemisch muss nun ca. 2 Minuten köcheln, dabei umrühren nicht vergessen. Das abgekühlte (!) Kokosmilch-Agar-Agar-Gemisch zur restlichen Kokosmilch geben und wieder mit dem Mixer gut verrühren. Die Temperatur darf bei der Zugabe der Starterkulturen nicht über 45 °C sein, da sonst die Milchsäurebakterien absterben. Nach der Zugabe des Ferments wieder gut umrühren.
Hat man einen Joghurtbereiter (Joghurt-Maker), füllt man die Kokosmilch dort ein und lässt sie 14-18 Stunden ruhen. Hat man keinen Zubereiter, kann man die Kultur auch im Backofen zubereiten. Dazu stellt man den Ofen auf 40 °C, maximal 45 °C, ein. Häufig reicht schon das Anschalten der Beleuchtung, da die Glühlampe genügend Wärme produziert. Die Temperatur lässt sich ganz einfach mit einem Raumthermometer messen. Im Backofen lässt man das in Schraub- oder Bügelgläser abgefüllte Joghurt ebenfalls 14-18 Stunden stehen.
Es gibt auch die Möglichkeit, den Joghurt über die Heizung zu stellen, allerdings ist es schwierig, hier die erforderlichen 40 °C konstant zu halten. Je kürzer die Fermentierzeit, desto milder und flüssiger ist der Joghurt, je länger, desto säuerlicher schmeckt er. Nach dem Fermentieren gibt man den Joghurt für ca. einen Tag in den Kühlschrank, denn erst durch das Abkühlen bekommt er eine typisch feste Joghurtkonsistenz.2 Es ist prinzipiell möglich, für die nächste Runde Kokosjoghurt, 100 g des Joghurts als Starterkultur wiederzuverwenden. Allerdings ist dabei ein hohes Mass an Reinheit geboten und es funktioniert nur, wenn die Ausgangskultur genügend "Nahrung" bis zum nächsten Herstellungsprozess hat. Die Kälte im Kühlschrank verlangsamt zwar die Aktivität der Milchsäurebakterien, hält sie aber nicht auf. Dies ist auch wesentlich, damit die Bakterien beim nächsten Gebrauch wieder "losstarten" können.
Tipps: An zu heissen Sommertagen kann es sein, dass der Joghurt nicht gelingt, sondern "kippt" (verdirbt). Andere mögliche Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl oder Tapiokastärke eignen sich für die kalte Zubereitung. Zum Aufkochen haben sich neben Agar-Agar noch Pfeilwurzelstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke oder Pektin bewährt. Wichtig ist auch, dass man die Ruhezeiten einhält und nicht "schaut, wie es dem Joghurt geht", denn Bewegungen können die Fermentierung stören.
Alternativ kann man den Joghurt auch in Rohkostqualität herstellen:
Zutaten: 1 junge Kokosnuss, 4 probiotische Kapseln.
Zubereitung: Die junge Kokosnuss öffnen. Eine Anleitung dazu finden Sie unter der Zutat Kokosnuss. Das Kokoswasser und Gelee im Mixer zu einer homogenen Masse pürieren. Nun die Probiotika-Kapseln öffnen und das Pulver dazu geben. Mixen Sie alles nochmals gut durch. Den Kokosjoghurt können Sie jetzt in Schraubgläser füllen, dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie die Gläser nur zu etwa 2⁄3 befüllen. Die guten probiotischen Bakterien brauchen Platz, um sich zu vermehren, dabei kann der Joghurt aufsteigen. Die Gläser mit einem Baumwolltuch abdecken, sodass Gase entweichen können. Der Kokosjoghurt braucht etwa 12 h an einem warmen Platz zum Fermentieren (wie oben beschrieben). Danach sollte der Joghurt fester, cremig und etwa 1⁄3 mehr sein. Verschliessen Sie die Gläser und bewahren Sie den Joghurt Kühlschrank auf, um die Fermentation zu verlangsamen.
Veganes Rezept für Kokosjoghurt-Bohnen-Hummus
Zutaten: 1 Knolle Knoblauch, 1 EL Olivenöl (alternativ Rapsöl), 1 Konserve gekochte weisse Bohnen (oder nach Einweichzeit selber kochen), 6 EL Kokosjoghurt, Limettensaft (von 1⁄2 Limette) und Limettenschale, 1 TL Cayennepfeffer, 1⁄2 TL Salz.
Zubereitung: Den Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen. Obere Spitze der Knoblauchknolle abschneiden, Zehen etwas freilegen und mit Öl beträufeln. Die Knolle 35-40 Minuten lang im Ofen weich backen (am besten abgedeckt in einer kleinen feuerfesten Auflaufform mit Deckel). Die gekochten Bohnen aus der Konserve/dem Glas abtropfen lassen und mit dem (geschälten) Knoblauch, Kokosjoghurt, Abrieb der Limette, Limettensaft, Cayennepfeffer und Salz in einem Hochleistungsmixer oder mit einem Stabmixer fein pürieren. Den cremigen Hummus in eine Schale geben, mit Cayennepfeffer bestreuen.
Vegane Rezepte mit Kokosjoghurt finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Joghurt ähnliche Kokosprodukte bekommt man bei Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc., meist auch in biologischer Qualität. In Reformhäusern, Bioläden, Biosupermärkten (z.B. Denn's Biomarkt oder Alnatura) finden Sie verschiedene Varianten von Bio-Kokosjoghurt. Roh, im Sinn von Rohkost, sind diese Produkte nicht.
Kommerzielle Produkte können sich in der Konsistenz (von fest und klumpig bis fast flüssig), im Geschmack und im Preis sehr stark voneinander unterscheiden. Jene, die sehr intensiv nach Kokos schmecken, haben auch oft eine überdurchschnittlich säuerliche Note. Deshalb sollte man die Produkte am besten ausprobieren und erst danach entscheiden, wofür man welchen veganen Kokosjoghurt verwendet. Kokosjoghurt gibt es auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen fertig zu kaufen, oft ist dann aber auch der Zuckergehalt deutlich höher.
Die Verfügbarkeit von Kokosjoghurt ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Selbst hergestelltes Kokosjoghurt ist nach dem Öffnen im Kühlschrank ca. 5-7 Tage lang haltbar. Bei gekauftem Joghurt lesen Sie bitte das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Geöffnete Produkte sind innerhalb weniger Tage zu verbrauchen.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Die Inhaltsstoffe von Kokosjoghurt können sich von Produkt zu Produkt, je nach Rezeptur unterscheiden. Zum Beispiel: selbst gemachtes Kokosjoghurt kann je nach Ausgangsprodukt unterschiedliche Inhaltsstoffe haben. Kokosnussmilch weist etwa einen Fettgehalt von 21 g/100g auf und Kokosnussfleisch (reif) 33 g/100g. Etwas besser schneidet das selbst gemachte Joghurt aus jungem Kokosnussfleisch (Kokos-Jelly) ab. Denn junges Kokosnussfleisch hat "nur" 6 g/100g. Bei allen Zutaten bestehen die Fette zum Grossteil aus gesättigten Fettsäuren.1
Wir geben hier die Werte eines handelsüblichen Kokosjoghurts an:
Es enthält pro 100 g 7,7 g Fett (7,1 g gesättigte Fette), 5,9 g Kohlenhydrate und 0,7 g Eiweiss. Damit kommt der Joghurt auf 95 kcal/100g.24
Vitamine sind in einer vernachlässigbaren Menge enthalten. Aber, etwas Mineralstoffe bietet der Kokosjoghurt: an oberster Stelle steht Mangan mit 0,30 mg/100g. Dieser Wert ist vergleichbar mit Medjool-Datteln oder Hafermilch. Viel mehr ist in Cashewnüssen (1,7 mg/100g) oder Mandeln (2,2 mg/100g) enthalten.24
Der Kokosjoghurt bietet auch Kalium (180 mg/100g), in ähnlicher Konzentration wie in Griess oder gekochter Quinoa. Unter anderem, haben Pistazien (1025 mg/100g) oder Haselnüsse (680 mg/100g) einen höheren Kalium-Gehalt.24
Zudem ist etwas Natrium (72 mg/100), Magnesium (31 mg/100g) und Calcium (39 mg/100g) enthalten.24
In einem wissenschaftlichen Vergleich von verschiedenen Joghurts (Mandel, Hafer, fettreduzierter und Vollfett-Joghurt, Cashew und Kokosnuss) wies Kokosjoghurt den höchsten Energiegehalt (kcal) und die geringste Nährstoffdichte auf.6
Die gesamten Inhaltsstoffe von Kokosjoghurt, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Ist Kokosjoghurt gesund? Der gesundheitliche Wert von Kokosjoghurt ist umstritten, ähnlich wie bei anderen Kokosprodukten. Generell gibt es derzeit keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise für eine positive, gesundheitsfördernde Wirkung von Kokosprodukten. Bedenklich ist der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Diese erhöhen das (schlechte) LDL-Cholesterin und können bei übermässigem Verzehr zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.14,16
Das LDL-Cholesterin ist eine der Hauptursachen für Atherosklerose, da es seine Cholesterinlast an die Arterienwand abgibt und dort Verstopfungen und Entzündungen verursacht. Dennoch hat Kokosnussöl in den populären Medien als potenziell gesundes Lebensmittel viel Aufmerksamkeit erhalten. Tatsächlich ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2016, dass 72 % der Amerikaner Kokosnussöl als gesundes Lebensmittel ansehen. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg des Marketings der Kokosnussöl- und verwandter Industrien, die Kokosnussöl als natürliches, gesundes Produkt anpreisen; obwohl bekannt ist, dass es das LDL-Cholesterin erhöht.14
Kokosnüsse haben zwar eine besondere Art von gesättigten Fettsäuren (es gibt viele verschiedene Arten von Fetten) – die mittelkettigen Fettsäuren (hauptsächlich Laurinsäure). Laurinsäure stuft man häufig als mittelkettige Fettsäure ein und betrachtet sie wie kürzerkettige Fettsäuren mit 6,8 oder 10 Kohlenstoffatomen. Laurinsäure (12 Kohlenstoffatome) wirkt jedoch biologisch wie eine langkettige Fettsäure und erhöht das LDL-Cholesterin. Echte mittelkettige Fettsäuren haben keinen Einfluss auf das LDL-Cholesterin. Kokosnussöl enthält etwa 13 % echte mittelkettige Fettsäuren mit 6,8 oder 10 Kohlenstoffatomen. Die Einstufung von Laurinsäure als mittelkettige Fettsäure ist daher falsch und steht im Widerspruch zu ihrer biologischen Wirkung als langkettige Fettsäure.14
Manchmal ist es wichtig, die sekundären Pflanzenstoffe zu betrachten, um die Wirkungen auf die Gesundheit abschätzen zu können. Die Kokosnuss enthält zwar antioxidativ wirkende sekundäre Pflanzenstoffe (Phenole), der Gehalt ist im Vergleich zu anderen Produkten jedoch gering. Eine Untersuchung des Kokosfleisch fand einen Gesamtphenolgehalt von 62,8-100,1 µg GAE/g FW.8,9 Zum Vergleich haben Mandeln, welche man auch zu Joghurt verarbeiten kann, einen Gesamtphenolgehalt von 1270-2410 µg GAE/g FW.10 GAE beschreibt eine Standardkalibrierung für das Messen des Gesamtphenolgehalts: GAE = gallic acid equivalent pro g FW (fresh weight).8 Durch die Fermentation kann sich die antioxidative Wirkung erhöhen. Genaue Daten konnten wir dazu aber nicht finden.11
Das Positive an der Kokosnuss ist, dass sie viel Energie (in Form von gesättigtes Fetten) und sauberes Wasser (Kokoswasser) in den Anbaugebieten bietet. Kokosjoghurt enthält zudem Probiotika, die nachweislich gut für uns sind.11 Den Verzehr von probiotischem Joghurt bringt man in Verbindung mit positiven Effekten auf das Herz-Kreislaufsystem, den Stoffwechsel, Fettleibigkeit, Diabetes, oxidativem Stress, Entzündungen und auf den Cholesterinhaushalt.12,13 Probiotika gelten also als gesund; Kokosjoghurt ist aber wegen des hohen Fettgehalts als gelegentliches Genussmittel anzusehen.
Kokosjoghurt ist (massvoll genossen) bei Soja-Allergie ein gutes Ersatzprodukt für Sojajoghurt oder bei Laktoseintoleranz für Kuhmilch-Joghurt. Alternativ kann man auch aus anderen pflanzlichen Drinks wie Haferdrink (Hafermilch) oder Mandeldrink (Mandelmilch) veganen Joghurt herstellen.
Sie finden Studienergebnisse und unsere Einschätzung dazu auch bei anderen Zutaten wie Kokosfleisch, Kokosöl oder Kokosmilch.
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Gesättigte Fette fördern den Anstieg des Cholesterinspiegels, was Herzkrankheiten und Schlaganfälle begünstigt.25 Grundsätzlich wirken sich gesättigte Fettsäuren nachteilig auf Blutwerte und Cholesterinspiegel aus. Neben Kokosfett mit 82 % sind auch Palmöl mit ca. 49 % und Kakaobutter (ca. 60 %) pflanzliche Produkte, die reich an gesättigten Fettsäuren sind. Beim Verzehr von Kokosfett oder Kokosöl erhöht sich das unerwünschte LDL-Cholesterin im Blut, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert. Allerdings erhöht sich dabei das gesunde HDL noch etwas mehr, was dann das Gesamt/HDL-Serumcholesterinverhältnis verbessert. Nur an diesem Verhältnis gemessen und unter Ausblendung scheint so Kokosfett gesünder, was ein Trugschluss ist. Eine Studie von 2016 hat 21 Forschungsarbeiten analysiert, darunter 8 klinische Studien und 13 Beobachtungsstudien und kommt zum Schluss, dass ein Ersatz von Kokosnussöl durch ein gesünderes Öl das Risiko für Herzkreislauferkrankungen verringert.4
Auch die Anpreisung des hohen Anteils an mittelkettigen Fettsäuren (MCT) ist mit Vorsicht zu geniessen. Es ist korrekt, dass unser Körper sie leichter aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf aufnehmen kann, weshalb sie vorwiegend Verwendung bei Patienten mit Verdauungs- und Resorptionsstörungen finden, die unter Energiemangel und gestörter Fettaufnahme leiden. Aber abgesehen davon überwiegen die Nachteile, vor allem wenn man bedenkt, dass bei genannten Krankheitsbildern oft extra angereicherte MCTs zum Einsatz kommen und nicht reines Kokosöl. Auch Experten empfehlen die Verwendung von MCTs nur auf streng spezifizierte medizinische Indikationen.5
Allergien gegen Kokosprodukte kommen sehr selten vor. Eine Kokosnussallergie hängt auch nicht, wie der Name vermuten lässt, mit einer allgemeinen Nussallergie zusammen.17
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Die weltweite Nahrungsmittelproduktion ist in etwa für 26 % aller jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Einer der grössten Treiber sind dabei Milchprodukte.18,22
Wir konnten in unserer Recherche keine genauen Daten (Zahlen) zu den ökologischen Auswirkungen von Kokosjoghurt finden. Daher zur Einschätzung, die Werte anderer Kokosnussprodukte: Kokosnussmilch kommt auf einen CO2-Fussabdruck von 3,5 kg CO2eq/kg, wobei die landwirtschaftliche Praktik den grössten Anteil ausmacht.19 Kokosöl hat einen CO2-Fussabdruck von 2,3 kg CO2eq/kg. Biologisches Kuhmilch-Joghurt im Kunststoffbecher mit Papierummantelung hat einen CO2-Fussabdruck von ca. 1,9 kg CO2eq/kg; Sojajoghurt in der gleichen Verpackung nur 0,6.21
Der globale durchschnittliche Wasserfussabdruck von Kokosnüssen beträgt 2687 l/kg.20
Zum Vergleich: Haferflocken, aus denen man auch Pflanzenmilch und Joghurt herstellen kann, belastet die Umwelt mit nur 0,95 kg CO2eq/kg.19 Ebenfalls ist der Wasserfussabdruck mit 2416 l/kg etwas besser.20
Bei der Kokosnuss-Produktion ergeben sich ein paar ernst zu nehmende ökologische Probleme. Da Palmöl in Verruf kam, pries man die Kokosnuss als gute Alternative an. Die Kokosnuss bringt aber pro Hektar weniger Ertrag als Ölpalmen. Die Kokosnusspalme wächst unter denselben tropischen Bedingungen wie die Ölpalme und zur Deckung der hohen Nachfrage rodet man Regenwälder, um Platz für Kokosnuss-Monokulturen zu schaffen. Damit ist ein massiver CO2-Ausstoss und Biodiversitätsverlust verbunden.16,23
Hinzu kommt noch, dass man zur Ernte der Kokosnüsse oft dressierte Affen (Makaken) einsetzt.26 Mehr Informationen dazu finden Sie unter Kokosfleisch.
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die grössten Produzenten von Kokosnüssen weltweit sind Indonesien und die Philippinen, gefolgt von Indien auf dem dritten Platz. Etwa 70 % der globalen Kokosnussproduktion stammen aus diesen drei Ländern. Brasilien, Sri Lanka und Vietnam folgen auf den Plätzen vier, fünf und sechs.26
Anbau - Ernte
Kokospalmen gedeihen in sandigen Böden, die luftdurchlässig und gut drainiert sind. Sie wachsen am besten bei Temperaturen zwischen 27 °C und 30 °C, und obwohl sie Salzwasser vertragen, benötigen sie frisches Grundwasser und eine feuchte Umgebung.26
Das Höchstalter einer Kokospalme beträgt einhundert bis zweihundert Jahre. In ihren produktivsten Jahren, zwischen fünfzehn und dreissig, produziert eine grosse Kokosnusspalme jährlich hundert Nüsse.26
Mehr als 10 Millionen Kleinbauern mit Flächen von weniger als 4 Hektar bauen etwa 95 Prozent der weltweiten Kokosnüsse an. Etwa 70 Prozent der gesamten Produktion verbrauchen die Produktionsländer im Inland. Weltweit erntet man 17 Milliarden Kokosnüsse und mehr als 80 Millionen Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau und der Verarbeitung von Kokosnüssen.26
Trainierte Makaken können bis zu 1600 Kokosnüsse pro Tag pflücken, ein Mensch nur achtzig pro Tag.26
Die Kokosnusspalme eignet sich besonders gut für sogenannte Agroforstsysteme. D.h. man pflanzt die Kokosnusspalmen zusammen mit anderen Pflanzen an–in einer Mischkultur.27 Es gäbe also die Möglichkeit, Kokosnüsse ökologisch verträglich anzubauen.
Industrielle Herstellung
Die industrielle Herstellung ist mit der Zubereitung zu Hause vergleichbar. Die genauen Rezepturen und Herstellungsprozesse sind jedoch oft firmeneigene Geheimnisse, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Aus diesem Grund sind die exakten Details der industriellen Produktion von Kokosjoghurt schwer zu finden.
Zuerst verarbeitet man reife Kokosnüsse zu Kokosmilch. Anschliessend pasteurisiert man die Kokosmilch, um unerwünschte Bakterien zu eliminieren und die Haltbarkeit zu verlängern. Danach beginnt der Fermentationsprozess: Man fügt Joghurtkulturen der pasteurisierten Kokosmilch hinzu. Diese Kulturen wandeln den Zucker in Milchsäure um und sorgen so für die Verdickung und den säuerlichen Geschmack des Joghurts. Die Fermentation erfolgt unter kontrollierten Bedingungen, wie bestimmten Temperaturen und Zeitabläufen. Nach der Fermentation kühlt man den Joghurt ab.15
Weiterführende Informationen
Die Kokospalme (Cocos nucifera) ist ein tropisches Palmengewächs und die einzige Art der Gattung Cocos. Es gibt aber viele verschiedene Sorten. Zwei wichtige übergeordnete Sorten sind die 'dwarf' und 'tall' Kokospalmen – kleine, Zwergpalmen und grosse Kokospalmen.26
Seit Langem ist bekannt, dass fermentierte Produkte länger haltbar sind als frische Produkte, dies galt insbesondere für frische Milch. Eurasische Völker sollen im 7. Jahrhundert das erste fermentierte Joghurt aus Schafsmilch hergestellt haben.3
Alternative Namen
Laut Duden sind die Varianten 'der Joghurt/Jogurt' und 'das Joghurt/Jogurt' (sächlich in Österreich und in der Schweiz) gebräuchlich. In manchen ostösterreichischen Regionen ist auch die weibliche Option korrekt: die Jog(h)urt.7
Im Englischen kennt man Kokosjoghurt als 'coconut yogurt', 'coconutmilk yogurt' oder 'coconut cream yogurt'. Manchmal findet man auch den Namen 'coconut cream' für Kokos-Joghurt. Die unterschiedlichen Bezeichnungen sind fast so zahlreich, wie es Produkt-Anbieter gibt.
Meist vermeidet man aus rechtlichen Gründen die Begriffe 'Joghurt' oder 'yogurt'.
Literaturverzeichnis - 27 Quellen
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2. | Smort de: Einfach günstig Kokosjoghurt selber machen aus Kokosmilch. |
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27. | Krishnakumar V, Thampan PK, Nair MA. The coconut palm (Cocos nucifera L.) - research and development perspectives. Springer; 2019. 850 S. |
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