Wir sehen Prof. Dr. Hans-Peter Dürr bei einem Interview an seinem Arbeitsplatz im Münchner Max-Planck-Institut im Sommer 1997. Das Interview führte Martin Gertler. Alle Interviewteile zusammen ergaben die Gesamtschau "Das Geistige ist die treibende Kraft".
Martin Gertler, der Copyrightholder schrieb:
"Hans-Peter Dürr (geb. am 7. Oktober 1929 in Stuttgart) ist Physiker. Bis Herbst 1997 war er Direktor am Max-Planck-Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München.
Dürr promovierte 1956 bei Edward Teller und war von 1958 bis 1976 Mitarbeiter von Werner Heisenberg, der einen grossen Einfluss auf ihn ausübte. Er war sein engster Mitarbeiter bzgl. Heisenbergs Projekt eines Versuchs der Eruierung einer vereinheitlichten Feldtheorie der Elementarteilchen. 1969 habilitierte er sich an der Universität München als in Kernphysik, Elementarteilchenphysik und Gravitation forschender Wissenschaftler. Danach wurde er zunächst ausserplanmässiger Professor an der Universität München, 1978 dann Nachfolger von Werner Heisenberg als geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik des Werner-Heisenberg-Instituts für Physik. Diese Funktion übte er bis 1980 sowie nochmals von 1987 bis 1992 aus. Später widmete er sich zunehmend angrenzenden Randthemen seiner eigentlichen Kernfachgebiete, darunter erkenntnistheoretischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
Er gründete 1987 in Starnberg die Initiative Global Challenges Network, eine Organisation, die ein Netz aus Projekten und Gruppen knüpft, die konstruktiv und gemeinsam „an der Bewältigung der Probleme arbeiten, die uns und damit unsere natürliche Umwelt bedrohen". Im gleichen Jahr wurde er „in Anerkennung seiner fundierten Kritik der Strategischen Verteidigungsinitiative und seiner Arbeit, hochentwickelte Technologien für friedliche Zwecke nutzbar zu machen" mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.
Ausserdem erhielt die wissenschafts- und forschungskritische internationale Gruppe Pugwash, der er angehört, im Jahr 1995 den Friedensnobelpreis.
Er ist Mitglied des Club of Rome und Mitglied des Ehren-Kurats der Internationalen Münchner Friedenskonferenz.
Im Jahr 2004 wurde ihm das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen.
2005 verfasste Dürr zusammen mit Daniel Dahm und Rudolf zur Lippe die Potsdamer Denkschrift und das Potsdamer Manifest, welches von einer grossen Zahl von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde, u. a. von über 20 Trägern des Right Livelihood Award.
2007 beschloss der Münchner Stadtrat, Hans-Peter Dürr -- in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Stadt München -- das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Zudem trat er im Frühjahr 2007 auf Anfrage von Jakob von Uexküll als Ratsmitglied dem World Future Council bei."
Wikipedia zu Hans-Peter Dürr:
Hans-Peter Emil Dürr (* 7. Oktober 1929 in Stuttgart; † 18. Mai 2014 in München[1]) war ein deutscher Physiker und Essayist. Dreimal war er im Direktorium des Max-Planck-Instituts für Physik, nämlich 1970–71, 1977–80 und zuletzt nochmals 1987–1992.[2]